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Weg mit den Touristenbussen?

Vienna Sightseeing Tours
Vienna Sightseeing Tours
Ob Hop on/Hop off-Stadtrundfahrten oder gewöhnliche Reisebusse: Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel möchte ab 2010 einen weitgehend verkehrsfreien Stephansplatz schaffen.

Verkehrsberuhigung. „Ob Hop-on/Hop-off oder gewöhnliche Reisebusse: Im Zentrum der Innenstadt sind die großen Vehikel Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel offensichtlich ein Dorn im
Auge. Nicht nur die Sicht auf den Stephansdom würde hier ständig durch die Busse und die aus ihnen herausströmenden Massen an Touristen verstellt, auch das erhöhte Verkehrsaufkommen verärgert Stenzel sowie Passanten und Anrainer gleichermaßen. Die neueste Idee der City-Bezirkschefin ist es daher, dass die Busse künftig aus der Innenstadt draußen bleiben sollen, am Ring soll die Grenze sein.

Idee stößt auf Zustimmung

Geht es nach Stenzel, dann soll die busfreie Innenstadt spätes-tens mit dem Start der Bauarbeiten für die unterirdische Dombauhütte im Jahr 2010 Realität werden. Vom Verbot ausgenommen sind freilich die Linienbusse, die dürfen weiter ihre Runden drehen. Alle anderen – Touristenbusse sowie Stadtrundfahrten – sollen nur noch am Ring stehen und ihre Passagiere aussteigen lassen, und zwar „im Bereich zwischen Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum, wo sie niemanden stören“, so Stenzel.

Tatsächlich rennt die Bezirksvorsteherin mit dieser Idee bei den Anrainern und auch den Geschäftsleuten in der City offene Türen ein. Den meisten sind die Touristenmassen und Busse offensichtlich ebenso ein Gräuel wie der Bezirkschefin, wie ein Lokal-augenschein der bz auf dem
Stephansplatz ergab.

Tradition würde zerstört

Weniger erfreut vom Vorstoß  Stenzels zeigt sich naturgemäß Franz Zwölfer, der Direktor der „Vienna Sightseeing Tours“, die besagte Hop-on/Hop-off-Rundfahrten durch die Innenstadt organisieren.

„Stadtrundfahrten werden in Wien bereits seit den 50er-Jahren angeboten. Wir benötigen die Station Stephansplatz bei unserer Tour, denn schließlich müssen wir zu den Kunden kommen und die sind nun einmal auf dem Stephansplatz.“

Zwölfer weiß auch von einem Plan zu berichten, der für die Zeit der Bauarbeiten der Dombauhütte vorsieht, die Touristenbusstation auf die Brandstätte zu verlegen. Darauf angesprochen, ob es möglich wäre, die Stadtrundfahrten eventuell künftig mit kleineren Bussen durchzuführen und dadurch die
Situation zu befrieden, hat der Tourismus-Direktor eine klare Antwort: „Nein, das wäre wirtschaftlich absolut nicht mehr tragbar“, so Zwölfer.

Die Pferde bleiben vorerst

Mit den Bussen geriet nun eine andere Touristenattraktion ein wenig aus dem Schussfeld der Bezirksvorsteherin. Erst vor wenigen Wochen hatte Stenzel mit der Forderung für Aufsehen gesorgt, auch die Fiaker-Standplätze vom Stephansplatz an den Ring zu verlegen. Die Kutscher hatten dagegen heftigst protestiert. Vorerst dürfen die Pferde also weiterhin beim Steffl stehen.

Stephansplatz 1, 1010 Wien, Austria

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