Die Firma zog im Rechtsstreit vor dem Vergabeamt eine ihrer beiden Beschwerden gegen den Zuschlag an das Konsortium Bonaventura (Alpine/Hochtief) zurück. Eine andere Beschwerde , die darauf abzielt, ihre beiden Mitbewerber aus verfahrensrechtlichen Gründen auszuscheiden, läuft nach wie vor.
Dies bestätigte ein Sprecher des Bieterkonsortiums der APA am Donnerstag. Das Motiv: Bilfinger-Berger und seine Partner hätten den Bau nicht behindern wollen. Branchenbeobachter sehen in dem Schachzug eine Vorentscheidung zu Gunsten von Bonaventura.
Der Rückzug des deutsch-französischen Konsortiums erleichtert nach Meinung von Beobachtern dem Vergabeamt die Entscheidung zu Gunsten des von der Asfinag gewünschten Bieters wesentlich. Die Position der Akor-Gruppe (Strabag/Porr/Raiffeisen/Bank Austria), die ebenfalls Einspruch gegen die Wahl der Asfinag eingelegt hat, habe sich umgekehrt stark verschlechtert, sagte ein Branchenkenner zur APA.
Wie bekannt hat die Asfinag Akor wegen eines Formalfehlers des Angebots ausgeschieden. Die Akor hat gegen diese Suspendierung, aber auch gegen die inhaltliche Entscheidung Berufung eingelegt. Der Rückzug Bilfinger-Bergers-APRR ermöglicht es dem Bundesvergabeamt aber nun, sich gar nicht auf eine inhaltliche Prüfung der Vergabe einzulassen – sofern sie die Ausscheidung der Akor durch die Asfinag rechtmäßig erachtet.
Daran dürfte es nur wenig Zweifel geben. Das Akor-Angebot weist einen Fehler bei den Subunternehmern auf. Den gleichen Fehler haben auch schon andere gemacht und sind dafür disqualifiziert worden, hieß es.
Dass Bilfinger-Berger den Einspruch zurückgezogen hat um den Baufortschritt nicht zu behindern, sorgt aber eher für Belustigung. Bilfinger, Alpine und Hochtief arbeiten in zahlreichen Arbeitsgemeinschaften zusammen. Da wird es für den Gefallen der einen Seite schon einen Gegengefallen geben, hieß es aus Kreisen.