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"Waste Watcher": Ärger für 445 Wiener Hundebesitzer

©APA
Wiener Hundebesitzer, die im abgelaufenen Jahr nicht zum Sackerl fürs Gackerl griffen, haben Ärger bekommen - mit der neuen Müllkontrolltruppe der "Waste Watcher", die am 1. Februar ihr einjähriges Bestehen feiert.

Die Gesamtbilanz der 30-köpfigen Einheit, die neben den Kotsündern auch illegale Sperrmüllablagerung und die “Entführung” von Einkaufswagen ahndet: 1.447 Abmahnungen, 1.108 Organstrafverfügungen zu je 36 Euro und 272 Anzeigen mit wesentlich höherem Strafrahmen.

Allein bei den sackerlverweigernden Hundebesitzern mussten 416 noch an Ort und Stelle ins Geldbörserl greifen, um die Organstrafverfügung zu bezahlen, 29 besonders renitente sahen sich sogar mit einer Anzeige konfrontiert. 182 Personen mussten ihre illegale Sperrmüllablagerung mit 36 Euro bezahlen, bei den “Entführern” von Einkaufswagen waren es sogar 243. Eine Anzeige wegen des Mülls wurde gegen 138 Menschen eingebracht, bei den Einkaufswagen lediglich 15.

Summiert man die Hundekotler zu diesen Anzeigen und auch jene, die unabhängig von den “Waste Watchern” von der Polizei gegen Müllsünder eingebracht wurden, kommt man im Jahresverlauf auf knapp 400 Anzeigen nach dem Wiener Reinhaltegesetz. Davon sind 320 Verfahren rechtskräftig abgeschlossen, wobei die Einzelhöchststrafe bei 370 Euro lag – abgesehen von einem Ottakringer: Dieser lud mehrfach am Brunnenmarkt Sperrmüll ab und wurde dabei dreimal gefilmt. Die Konsequenz: Drei Strafen von je 300 Euro.

Für Müllsünder sei nun Schluss mit lustig, machte Umweltstadträtin Ulli Sima (S) am Freitag gegenüber der APA klar: “Das Angebot der Stadt in Sachen Sauberkeit wurde noch einmal stark ausgebaut. Wer es jetzt noch immer nicht nutzt, der muss mit Strafen rechnen.”

Schließlich müssen sich die Müllsheriffs nicht nur mit dem Kot von Hunden herumschlagen. So wurde ein Autofahrer über das Kennzeichen ausgeforscht, der seine Notdurft neben einer Müllsammelstelle auf offener Straße verrichtet hatte – ohne ein Sackerl für sein Gackerl zu benutzen. Der Mann wurde zu einer Strafe von 150 Euro verurteilt.

Abseits der für die Betroffenen weniger erfreulichen Begegnungen mit den Waste Watchern gibt es auch äußerst positive Begebenheiten zu berichten. So rettete ein Team der Müllsheriffs im Mai beim Südbahnhof einem Mann mit Herzstillstand das Leben durch Reanimierung.

Die “Waste Watcher” sind Teil der von Sima 2007 initiierten “Aktion Saubere Stadt”, auch die durch die Strafen erzielten Einnahmen sind für Sauberkeitsmaßnahmen zweckgewidmet. Zu den initiierten Projekten gehörte unter anderem eine Aufstockung der Straßenreinigung um 200 Mitarbeiter, die Einführung der “Kehrforce” für Sondereinsätze und die Aufstockung der Hundesackerlautomaten auf derzeit 2.016 Exemplare. Überdies wurde die Zahl der Mistkübel um 1.000 auf 15.000 erhöht.

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