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"Wasserbildhauer" Hans Muhr starb im Vorjahr

Hans Muhr ist nicht mehr am Leben.
Hans Muhr ist nicht mehr am Leben. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Symbolbild)
Datum des Todes von Hans Muhr war laut dessen Frau der 25. Dezember. Viele seiner Brunnen gibt es in Wien.

Der Bildhauer Hans Muhr ist tot. Wie seine Frau am Dienstag der APA mitteilte, starb der als "Wasserbildhauer" bekannte Künstler am 25. Dezember 88-jährig "plötzlich und unerwartet". Bekannt wurde er vor allem mit seinen Brunnen, die er als "Wasser-Stein-Skulpturen" bezeichnete. Sie finden sich an zahlreichen Orten weltweit - viele davon in Wien. Seit 2015 ziert sein aus Marmor gefertigter weißer Flügel das Grab des Sängers Udo Jürgens am Wiener Zentralfriedhof.

Muhr kam 1934 zur Welt

"Ich war so eine Art Lehrling in der Zimmermannwerkstätte meines Vaters, ein Kunsthandwerker mit Liebe zum Detail", sagte der am 21. April 1934 in Graz geborene Künstler einmal über sein Elternhaus. Von 1954 bis 1965 war er als Lehrer für Mathematik, Sport und Werken tätig. Anschließend studierte er bei Heinz Leinfellner an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und erwarb 1969 das Diplom für keramische Plastik.

"Zwischen 1968 und 1972 vollzog sich meine Entwicklung vom Steinbildhauer zum Wasserbildhauer", erinnerte sich der Künstler, der auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsent war und 1984 mit dem Berufstitel Professor geehrt wurde. Die einzigartigen Eigenschaften von Wasser und seine "gesundheitlichen Wirkungen" machten es für Muhr zum wichtigsten Werkstoff. "Meine Arbeit soll dem Menschen dienen, das Leben verbessern, das Wasser wieder in die Mitte des Lebens stellen", heißt es auf seiner Website.

Rund 80 Steinbrunnen von Muhr in Wien

Seine Wasserskulpturen finden sich weltweit auf öffentlichen Plätzen und in Einrichtungen, in privaten Innenräumen und Gärten. Vor allem im Wiener Stadtbild sind die Werke des Künstlers präsent. Nicht zuletzt dank seines großen Förderers, des früheren Bürgermeisters Helmut Zilk (SPÖ), gibt es rund 80 seiner Steinbrunnen in der Bundeshauptstadt, die ihn 2019 mit dem Goldenen Verdienstzeichen ehrte.

So setzte sich Zilk etwa für die umstrittene Aufstellung des großen Lapislazulibrunnen ("Blaues Zeichen") ein, der zunächst auf der Weltausstellung in Lissabon 1998 zu sehen war. Zilk sorgte dafür, dass der riesige Stein mithilfe von Sponsoren nach Wien geholt und neben dem Bundeskanzleramt in der Bruno-Kreisky-Gasse im ersten Bezirk aufgestellt wurde.

Muhr fertigte Grabstein für Zilk-Ehrengrab

2009 fertigte Muhr den Grabstein für Zilks Ehrengrab am Zentralfriedhof an. Dort ist zudem der von Muhr geschaffene weiße Flügel aus Marmor zu sehen, der seit 2015 das Grab von Udo Jürgens ziert - nach einem Entwurf von dessen Bruder, des Künstlers Manfred Bockelmann. 2012 wurde im Kurpark von Gars am Kamp (NÖ) ein von Muhr gestaltetes Denkmal für den 2002 verstorbenen Gesundheitspapst Willi Dungl enthüllt.

(APA/Red)

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