Israel müsse von allen gegen Arafat gerichteten Initiativen Abstand nehmen, die eine Lösung des Nahost-Konflikts zusätzlich erschweren würden, erklärte der Sprecher des Präsidialamts, Scott McClellan, am Montagabend (Ortszeit) in Charlotte (North Carolina) am Rande eines Besuchs von Präsident George W. Bush in dem südöstlichen US-Staat.
Premierminister Sharon kennt unsere Meinung dazu ganz genau, unterstrich der Pressesprecher des Weißen Hauses. Die USA hätten sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Zwangsexilierung Arafats oder etwas anderes nicht Teil einer Lösung des Konflikts sein könnten.
Sharon hatte am Vortag seine Todesdrohungen gegen Arafat erneuert. Er sagte, dass das den USA vor drei Jahren gegebene israelische Versprechen, dem palästinensischen Präsidenten keinen physischen Schaden zuzufügen, nicht mehr gelte. Das israelische Sicherheitskabinett hatte im September vergangenen Jahres im Prinzip beschlossen, sich Arafats zum gegebenen Zeitpunkt zu entledigen. Sicherheitsminister Tzahi Hanegbi hatte allerdings bestätigt, dass sich Sharon gegenüber der US-Regierung verpflichtet habe, die physische Integrität Arafats nicht anzutasten. Dies habe Bush persönlich von ihm verlangt. Sharon selbst hatte wiederholt öffentlich Bedauern darüber ausgedrückt, dass Israel Arafat nicht vor über zwanzig Jahren während des Libanon-Krieges in Beirut liquidiert habe.
(Schluss) er/at