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Was ist los in Wien im Jubiläumsjahr?

Unter das Motto „Begegnung findet Stadt“ stellt die Stadt Wien ihre Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2005 - Besinnung auf die Vergangenheit statt Jubeljahr.

„Wir wollen kein Jubeljahr veranstalten, aber durchaus mit Stolz auf die Entwicklungen, die die Stadt Wien in den letzten 50 Jahren genommen hat, zurückschauen.“ so Bürgermeister Dr. Michael Häupl am Freitag in einem Mediengespräch.

Auseinandersetzung mit der Vergangenheit


Ziel ist es, möglichst vielen Wienerinnen und Wienern, aber auch Wien-BesucherInnen deutlich zu machen, dass es nicht selbstverständlich ist, wie die Stadt heute da steht. Daher stellt die Stadt Wien nicht Feierlichkeiten in den Vordergrund, sondern die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Veranstaltet bzw. unterstützt werden rund 100 unterschiedliche Ausstellungen, Symposien, Fachveranstaltungen, Projekte und Publikationen – sie alle wenden sich an ein möglichst breites und vielschichtiges Publikum. Die Menschen sollen dort abgeholt werden, wo sie sind. In diesem Sinn werden Aktivitäten im öffentlichen Raum gesetzt und bestimmte Zielgruppen wie beispielsweise Jugendliche und Frauen gesondert angesprochen.

“Wiener Frauen sichtbar machen”


So wird der Focus mehrerer Projekte auf die Bedeutung der Frauen für den Wiederaufbau und die Entwicklung der Zweiten Republik gelegt. Damit sollen Wiener Frauen stärker als bisher sichtbar gemacht werden. Und gerade den Jugendlichen soll eine ernsthafte und freudvolle Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht werden. „Denn“ so Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin Grete Laska „nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, kann zuversichtlich in die Zukunft gehen. „Die Zweite Republik ist eine Erfolgsstory“ so Dr. Hannes Androsch, „auf die wir ohne deshalb in Selbstgefälligkeit zu verfallen stolz sein können.“

Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen


Das Jubiläumsjahr biete eine Fülle von Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Stadt Wien nahe stehende Institutionen und Vereine wie das Jüdische Museum, das Wien Archiv der Arbeiter Bewegung und das Sigmund Freud Museum unterstützen die Staatsvertragsausstellung, die im Oberen Belvedere von 16. Mai bis 1. November zu sehen ist.

  • Das Wien Museum zeigt vom 27. Jänner bis 24. April die Ausstellung „J.F. Kennedy / Gipfel in Wien 1961: Chruschtschow und Kennedy“, vom 12. Mai bis 25. September „Die Sinalco Epoche: Essen, Trinken, Konsumieren nach 1945“ und vom 20. Oktober 2005 bis 15. Jänner 2006 die Schau „Moderate Moderne, Erich Boltenstein – Bauen nach 1945“.
  • Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes informiert in seiner ständigen Ausstellung über Nationalsozialismus, Wiederstand und Verfolgung in Wien.
  • Wanderausstellungen sind den Themen „Frauen Gedenken Anders“ und “22000 Tage – Zeitreise unserer Stadt“ gewidmet.
  • Im Architekturmuseum Wien wird die Architekturgeschichte seit 1945 bis heute in einer Ausstellung aufbereitet.
  • In der Wiener Stadt- und Landesbibliothek und in der Hauptbücherei ist von Mitte Februar bis Mitte Mai die Ausstellung „off limits. Amerikanische Soldaten in Wien 1945-1955“ zu sehen.
  • Das Jüdische Museum der Stadt Wien zeigt von 20. April bis 4. Juli „Jetzt ist er bös, der Tennenbaum“, eine Ausstellung, die sich auf ein Zitat im Stück „Der Herr Karl“ bezieht und antisemitische Haltungen sowie die bewusste Verdrängung der Geschichte in der Österreichischen Gesellschaft nach 1945 aufzeigt.

  • Symposien und Forschungsprojekte sind den Themen „Frauen im Wiederaufbau“, „Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit und Diskriminierung in der 2. Republik“ gewidmet. Die „Wissenschaftstage 2005“ sollen die Jubiläen in Zusammenhang mit Wissenschaft und Forschung abdecken, das von Rüdiger Wischenbart konzipierte Projekt „Wort für Wort“ geht den Jubiläen an Hand der Zeugnisse prominenter SchriftstellerInnen und JournalistInnen nach.
  • Prominente Vortragende aus Politik, Kultur und Wissenschaft kommen im Rahmen der Reihe der Wiener Vorlesungen “Österreich Zweite Republik. Befund, Kritik, Perspektive“ ab 26. Jänner im Rathaus zu Wort. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit der Wiener Universität beteiligen sich auch die Volkshochschulen an der Hinterfragung der vergangenen Zeiträume. Die Stadt Wien unterstützt auch eine Reihe von Publikationen, darunter „Wer wird Wien Detektiv“ von Thomas Brezina, der damit Kinder durch die jüngere Zeitgeschichte führt.
  • Eine Multimedia Show, jeweils von 21. bis 30. April, bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Wiener Rathausplatz erinnert daran, dass im Rathaus am 27. April 1945 die provisorische Bundesregierung unter Karl Renner ihre konstituierende Sitzung hatte. Ein „Fest der Freiheit“ findet am 18. September auf dem Rathausplatz statt. Ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern auch mit inhaltlichen Schwerpunktsetzungen auf allen Routen die Wiener Stadtrundfahrten.
  • Für Jugendliche gibt es unter dem Motto „Begegnung im Park“ Aktivitäten, die der Begegnung zwischen Jung und Alt gewidmet sind. Im Jahresprojekt „Mädchen von heute interviewen Mädchen von damals“ wird ein Oral-History-Projekt einer Wiener Schule mit einer Journalistin durchgeführt. Weiters sind Kreativ-Workshops, und andere Aktivitäten für Jugendliche geplant.

  • Offizielle Festakte finden mit der Festsitzung des Wiener Landtages am 6. April und der Enthüllung des Denkmals für hingerichtete Widerstandskämpfer am Zentralfriedhof am 19. April statt.
  • Im Ausland zeigt die Stadt Wien eine Ausstellung in Moskau, die den „Sowjets in Wien“ gewidmet ist und in Brüssel zwei Ausstellungen, die sich mit der Architektur in Wien und dem Themenkreis Stadterhaltung, Stadterneuerung auseinandersetzen.
  • Links:

  • www.wien.at/spezial/jubilaeum
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