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Was Einbrecher abschreckt

Nachbarschaftshilfe und andere einfache Maßnahmen können Diebe und andere Verbrecher wirksam abschrecken, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit aus Erfahrung weiß.

Wien (APA) – Nachbarschaftshilfe und einfache Maßnahmen schrecken Einbrecher ab. Darauf wies das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) hin, das jene Leute dazu interviewt hat, die es wissen müssen: 
Inhaftierte Einbrecher. „Aus der Täterbefragung wissen wir: 
Effektiver Schutz vor ungebetenen Gästen muss nicht immer teuer sein. Wichtig ist es, auf umfassenden Schutz zu achten und alle Einstiegsmöglichkeiten zu berücksichtigen. Denn Täter suchen immer die schwächste Stelle“, erklärte Birgit Zetinigg, Leiterin des Bereichs Eigentum und Feuer im KfV. 
 
Auch aufmerksame Nachbarn können auf Einbrecher abschreckend wirken. Die Zeit ist Teil des „Berufsrisikos“ von Einbrechern – alles muss schnell gehen. Deshalb ist, so das KfV, eine Sicherheitstür nach der ÖNORM B5338 mit Widerstandsklasse 3 eine beschwerliche Barriere. „Der Einbrecher braucht dadurch länger, um in die Wohnung zu kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nachbarn den Einbruch bemerken, wird immer größer, je länger es dauert, die Tür zu öffnen“, erläuterte Zetinigg am Dienstag in einer Aussendung. 
 
Einbrecher scheuen grundsätzlich den Kontakt mit den Bewohnern. So hat die Täterbefragung des KfV ergeben, dass die Täter das Delikt Einbruchdiebstahl unter anderem deshalb gewählt haben, weil sie im Gegensatz zu Räubern ihren Opfern nicht begegnen bzw. ihnen keine Gewalt antun wollten. Daher ist es wichtig, Anwesenheit zu demonstrieren. Mit Zeitschaltuhren lassen sich bei längerer Abwesenheit Lampen, aber auch Radios ein- und ausschalten. Darüber hinaus empfiehlt das KfV, bei Einfamilienhäusern auf eine Alarmanlage zurückzugreifen, weil rein mechanische Sicherheitsvorkehrungen aufgrund vieler Einstiegsmöglichkeiten sehr teuer kommen können. 
 
Nachbarn, die Augen und Ohren offen halten, können wesentlich dazu beitragen, dass Einbrecher die Finger von der Beute lassen – gerade in der anonymen Großstadt, so das KfV. So machen sich die Einbrecher die Gleichgültigkeit mancher Nachbarn zunutze, wie ein Originalzitat eines inhaftierten Täters zeigt: „Ich mache mit Ihnen eine Wette, Sie stehen zehn Meter daneben, Sie hören vielleicht das Geräusch, aber Sie denken sicher nicht an einen Einbruch. Das ist ja das Interessante.“ 
 
„Es reicht schon aus, den Nachbarn zu informieren, wenn man länger verreist ist – verdächtige Geräusche werden so bestimmt viel rascher bemerkt“, meinte Zetinigg. Außerdem sollte während einer längeren Reise Werbematerial vor der Tür entfernt und Briefkästen geleert werden. 

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