Was ACTA wirklich macht und was Jugendliche davon halten.

Das “Internationale Abkommen gegen Internet-Piraterie und Urheberrechtsverletzungen” kurz ‘ACTA’ wirbelt unter Jugendlichen viel Staub auf.
Während die Berichterstattung zu ACTA von den Medien uninteressiert abgelehnt wird, werden Jugendliche immer aktiver. Zahlreiche Online-Peditionen wurden gestartet um ACTA nicht die Oberhand zu überlassen.
Was viele nicht verstehen ist, wie weit ACTA wirklich in unsere Privatssphäre, Meinungsfreiheit und das “einfach frei sein” im Internet eingreift. Nehmen wir das Beispiel des “Tofu – Hühnchen – Rezepts” von ‘Anonymus’. Ich gehe in einen bezahlten Kochkurs, und lerne dort dieses Tofu-Hühnchen zu kochen. Nun gehe ich nach Hause und koche es mit einem meiner Freunde, und bringe es ihm bei. Genau da greift ACTA ein. Denn bereits hier wäre eine illegale Weitergabe von geistigem Eigentum von statten gegangen. In diesem Fall würde es zu einer Anzeige kommen, die mit einer Geldstrafe, oder sogar einer Gefängnisstrafe endet.
ACTA würde ebenfalls die billige Re-Produktion von Medikamenten stoppen, die Leben retten könnten. Denn sie beruhen ja auf den viel zu teuren Original-Medikamenten.
Ich habe im folgenden Franziska Mohr (14) aus Götzis interviewt:
“Hast du in den Medien (Fernsehen, Radio, Zeitung etc.) schon etwas über ACTA gehört?”
Franziska: “Nein, nur im Internet.”
“Hast du explizit nach ‘ACTA’ gesucht oder bist du durch Nachrichtenportale darauf aufmerksam geworden?”
Franziska: “Nein, habe ich nicht. Ich habe lediglich durch Freunde etwas über ACTA erfahren.”
“Was sagst du zu der ‘eher schlampigen’ wenn nicht sogar nicht vorhandenen Berichterstattung zu ACTA?”
Franziska: “Das ist der gröste Schei*! Ich bin sehr wütend darüber dass die Medien so gut wie nicht darüber berichten! Dadurch erfahren vorallem ältere Menschen davon nichts, wir Jugendliche aber genau so wenig. Und genau um uns geht es, die Jugendlichen. Wir stehen ganz unten, haben nichts zu sagen! Politiker stehen ganz oben und glauben sie könnten alles bestimmen, doch wir leben nicht umsonst in einer Demokratie. Wenn ACTA durchgesetzt wird, können die Politiker mit heftiger Kritik zählen. Wenn ACTA sich durchsetzt, habe ich den Glauben an die Österreichische Demokratie verloren.”
“Was sagst du dazu, dass man uns nicht mal fragt ob wir ACTA wollen?”
Franziska: “Ich finde es ist Betrug! Es zeigt nur dass man einen ‘Dreck’ auf das Wort “Demokratie” geben kann. Es heißt doch, die Macht gehe vom Volk aus, aber wenn man uns nicht mal fragt, wie sollen wir denn dann die Macht haben? Die Politiker haben einfach keine Ahnung davon was wir wollen, denn wir werden ja sowieso selten gefragt!
“Danke für das Interview Franziska!”
Franziska: “Kein Problem, hat Spaß gemacht.”
So kann man abschließend sagen, KEINER möchte ACTA akzeptieren, und KEINER WIRD es akzeptieren. Für mich und Franziska als Jung-Fotografen, für jeden Fotografen, Künstler, Sänger, einfach JEDEN MENSCHEN wäre ACTA ein Strick um den Hals. Kaum eine Idee gehabt die auch nur ein wenig wie ein schon existierendes Foto/Gemälde etc. aussieht, haben wir geistiges Eigentum “gestohlen”.
Wir, die Jugend, möchten ACTA nicht!
***Dieser Bericht spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers und der involvierten Person wieder, und nicht die Meinung von vol.at***
Julian Bolter (15), Koblach
14. Februar 2012