Warnungen vor Kaukasuskrieg "absurd"
Wir brauchen keinen Krieg, sagte Saakaschwili am Samstag in Tiflis. Putin hatte Georgien am Freitagabend beschuldigt, im Kaukasus ein Blutvergießen vorzubereiten.
Um die Streitigkeiten mit den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien beizulegen, bereite Georgien offen ein militärisches Vorgehen vor, sagte Putin nach dem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs im finnischen Lahti. Der Ursprung des Konflikts liege nicht in den russisch-georgischen Beziehungen, sondern in den Beziehungen zwischen Georgien, Abchasien und Südossetien.
Saakaschwili forderte Russland hingegen erneut zum Dialog auf. Wir brauchen keinen Krieg. Gegenüber den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien werde Georgien nicht zu militärischen Mitteln greifen, betonte Saakaschwili. Die Regierung in Tiflis werde mit Sicherheit keine militärische Konfrontation beginnen. Jede kurzfristige Lösung komme Kräften zugute, die Ärger wollen, sagte der Präsident.
Die Beziehungen zwischen Russland und Georgien haben sich in jüngster Zeit weiter verschlechtert. Tiflis hatte vier russische Offiziere unter Spionageverdacht festgenommen, worauf Moskau mit einer Blockade der Verkehrs- und Postverbindungen und der Ausweisung hunderter Georgier reagierte.
Georgien will trotz der Aufforderung des UN-Sicherheitsrats, seine Truppen von der Grenze zur abtrünnigen Region Abchasien abzuziehen, weiter in dem Gebiet präsent bleiben. Georgische Regierungstruppen hatten dort im Juli eine Offensive zur Entwaffnung von lokalen Milizen gestartet. Die Regierung in Moskau und das von ihr unterstützte Abchasien kritisierten das als ersten Schritt, die Kontrolle über die abtrünnige Regionen wiederzugewinnen.