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Warnung vor vorbeugender Einnahme von Jod-Tabletten

Mediziner warnen vor vorbeugender Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten.
Mediziner warnen vor vorbeugender Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten. ©APA
Die Österreichische Gesellschaft für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung (OGNMB) warnt am Freitag vor der vorbeugenden Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten.
Erhöhte Nachfrage nach Jod-Tabletten

"Eine falsch dosierte selbst verordnete Einnahme von Jod ist mit möglichen ernsten Gesundheitsrisiken verbunden, ganz besonders für Säuglinge und Kleinkinder", informierte die Organisation in einer Aussendung.

"Vorbeugende Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten birgt sogar Gesundheitsrisiken"

Kaliumjodid-Tabletten sind selbst im Falle eines Atombombenabwurfs für den Schutz der Schilddrüse ungeeignet. "Relevante Organschäden entstehen durch die enorme Hitzewelle und Druckwelle. Eine Strahlenbelastung der Schilddrüse und anderer Organe wird durch die bei der Detonation unmittelbar frei werdende Gammastrahlung verursacht, deren Intensität mit zunehmender Entfernung vom Ort der Bombenzündung rasch abnimmt. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen ist eine Schutzmaßnahme. Die vorbeugende Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten birgt sogar Gesundheitsrisiken", so die OGNMB.

Angst vor Atom-Unfällen in Ukraine: Auf Behörden achten

Im Falle der Beschädigung eines Kernkraftwerks durch kriegerische Handlungen sollten vor allem die Informationen durch die Behörden beachtet werden, die über Rundfunk, soziale Medien, lokale Hilfsorganisationen, etc. rasch die breite Bevölkerung erreichen. "Die Anordnungen zur Einnahme der Kaliumjodid-Tabletten sind zu befolgen. Hier gilt ganz besonders als erste Maßnahme: Geschlossene Räume aufsuchen und Ruhe bewahren. Eine falsch dosierte selbst verordnete Einnahme von Jod ist mit möglichen ernsten Gesundheitsrisiken verbunden, ganz besonders für Säuglinge und Kleinkinder", hieß es.

Genug Jod-Tabletten in Österreich auf Vorrat

Im Fall des Falles habe Österreich genug Kaliumjodid-Tabletten bevorratet, um besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu versorgen. "Diese Situation kann nur durch Panikkäufe gestört werden", so die OGNMB.

(APA/Red)

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