Warnstreik der Deutschen Bahn ab Mittwochabend: Das sind die Folgen in Österreich

Man werde das Angebot an Fahrten stark reduzieren, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Dienstagabend mit. "Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden", hieß es.
ÖBB-Tagverkehr zwischen Salzburg und Tirol nicht von Warnstreik betroffen
Laut ÖBB sind die innerösterreichischen Tagesverbindungen zwischen Salzburg und Tirol über das Deutsche Eck von den Einschränkungen nicht betroffen. Die Westbahn-Züge von München nach Wien Westbahnhof sollen wie geplant fahren und sind nicht von den Streiks bei der Deutschen Bahn betroffen, so die Westbahn.
Grenzüberschreitende Züge fallen wegen Warnstreik vermutlich aus
Voraussichtlich fahren laut ÖBB grenzüberschreitend zwischen Österreich und Deutschland keine Züge. Auch Nachtzüge (Nightjet und EuroNight) sind von den Streikmaßnahmen betroffen: Es werde zu Ausfällen und Teilausfällen kommen, in der Nacht von Mittwoch, 15.11. auf Donnerstag, 16.11. können die Nachtzüge von und nach Deutschland, Belgien und den Niederlanden nicht fahren, hieß es von den Österreichischen Bundesbahnen.
Deutsche Bahn sagte Verhandlungen ab
"Entweder man streikt, oder man verhandelt. Beides gleichzeitig geht nicht", sagte Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch. Die geplanten Gespräche für den kommenden Donnerstag und Freitag werden abgesagt. Nach den ersten Verhandlungen wurde ein Fahrplan für die anstehende Tarifrunde vereinbart, der vorsah, dass die Verhandlungen im wöchentlichen Rhythmus fortgesetzt werden sollten. "Wer diese Verabredungen in dieser Gestalt bricht und kurzfristig zu Streiks aufruft und die Reisenden damit in Haftung nimmt, der kann nicht erwarten, dass wir weiter am Verhandlungstisch sitzen", sagte Seiler.
20-stündiger Warnstreik ab Mittwochabend
Die Gewerkschaft GDL hat überraschend zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL anscheinend falsch verstanden und möglicherweise als Schwäche ausgelegt haben. Der Streik soll am Mittwoch um 22.00 Uhr beginnen und bis 18.00 Uhr des folgenden Tages andauern. Lokführer, Zugbegleiter, Werkstattbeschäftigte und Fahrdienstleiter sind unter anderem dazu aufgerufen. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass aufgrund des Arbeitskampfes mehr als 80 Prozent des Fernverkehrs ausfallen werden. Auch im Regional- und Güterverkehr wird es deutliche Einschränkungen geben. Die GDL fordert unter anderem eine monatliche Erhöhung von 555 Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohn gilt als besonders umstritten.
Nächster Verhandlungstermin zwischen DB und GDL offen
Die Deutsche Bahn präsentierte in der ersten Verhandlungsrunde ein eigenes Angebot, das unter anderem eine Gehaltserhöhung von elf Prozent für einen Zeitraum von 32 Monaten beinhaltet. Das Angebot enthält jedoch keinen Vorschlag bezüglich der Arbeitszeit. "Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum", hieß es von GDL-Chef Claus Weselsky. Der weitere Verlauf ist unsicher. Die geplanten Gespräche finden am 23. und 24. November statt, jedoch wurde nicht bestätigt, ob diese tatsächlich stattfinden werden.
(APA/Red)