Warnstreik bei NÖ Tiefkühlproduzent Ardo

Der Streik habe um 10.00 Uhr begonnen und werde noch bis zum Ende der Spätschicht andauern, wurde in einer Aussendung mitgeteilt. Ardo Austria Frost produziert etwa für Iglo und beliefert u. a. Hofer, Billa und Spar. Rund 300 Bauern aus dem Marchfeld sorgen für die Rohstoffe wie Erbsen, Karotten oder Spinat.
Grund für den Warnstreik
Grund für den Warnstreik sei die Weigerung der Werks- und Konzernleitung, über eine innerbetriebliche Lohnerhöhung mit dem Betriebsrat zu verhandeln, so die PRO-GE. "Die Arbeiterbelegschaft fordert zur Abfederung der massiven Belastungen durch die Teuerung 200 Euro netto mehr Lohn im Monat." Ardo Austria Frost verwies ebenfalls in einer Aussendung auf die bevorstehenden Kollektivvertragsverhandlungen.
Warnstreik bei Tiefkühlproduzent Ardo in NÖ
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zu einem Konzerngewinn von 17 Mio. Euro beigetragen, betonte der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Dietmar Breiner, in der Aussendung. "Wir fordern ernst gemeinte Verhandlungen auf Augenhöhe." Sollte es am Dienstag weiterhin keine Verhandlungsangebote vonseiten der Geschäftsführung geben, "werden ab Mittwoch erneut Maßnahmen von der Belegschaft gesetzt. Auch ein längerer Arbeitskampf und Produktionsausfall ist dann möglich", kündigte PRO-GE-Landesgeschäftsführer Patrick Slacik an.
Unternehmen verweist auf Kollektivvertragsverhandlungen
Seitens des Unternehmens seien "Verhandlungen mit dem Arbeiterbetriebsrat über eine finanzielle Unterstützung aufgenommen und ein faires und angemessenes Angebot vorgelegt" worden, reagierte Michael Höbinger, Geschäftsführer von Ardo Austria Frost. "Wir bedauern diese Situation und sind bemüht, die Angelegenheit schnellstmöglich zu klären und eine konstruktive Lösung zu finden." Ardo Austria Frost gehört zum europaweit agierenden Familienunternehmen "ardo" mit Sitz in Belgien. Der konsolidierte Nettogewinn für die gesamte Gruppe im Jahr 2022 habe 17 Mio. Euro betragen, wurde betont.
"Die Kollektivvertragsverhandlungen beginnen im Herbst und werden die aktuelle Teuerung berücksichtigen", hieß es am Montagabend zudem aus Groß-Enzersdorf. Ardo halte es für "wichtig, diesen etablierten Prozess einzuhalten". Ein Produktionsstopp aufgrund eines Streiks könnte zu hohen Mengen an Lebensmittelvernichtung führen.
(APA/Red)