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"Walser Herbst" im Großen Walsertal

Großes Walsertal - Ab Freitag findet im Großen Walsertal das "steilste Festival mitten in den Bergen" statt. Seit 2004 bieten die dortigen Gemeinden unter dem Namen "Walser Herbst" alle zwei Jahre ein buntes Programm mit Theater, Musik, Filmen, Ausstellungen und Kulinarik.

Dieses Jahr dreht sich in der Tourismusregion, laut Festivalleiter Dietmar Josef Nigsch, alles um die vielfältigen Aspekte des Reisens.

Der touristischen Inszenierung und Präsentation der Volkskultur im 20. Jahrhundert geht etwa das Konzert “Sound der Heimat” am 5. September im Gemeindesaal Sonntag auf den Grund. Neben lokalen Brauchtumgruppen nehmen auch Jodlerinnen aus der Schweiz teil. Ebenfalls in diesen Kontext fällt eine Ausstellung in Fontanella mit Erinnerungsstücken aus den 60er-Jahren, als sich der Tourismus im Tal rasant entwickelte und viele eilig Gästezimmer einrichteten.

In der Sparte Literatur & Theater steht heuer etwa “Onkel Ernst”, ein Stück des Schweizers Andreas Schertenleib auf dem Programm. Begleitet von Musik kann man ihm am 2. und 3. September im Walser Urhaus in Blons dabei zuschauen, wie er sich in der Rolle des Neffen auf die Suche nach dem verschollenen Lieblingsonkel begibt. Am 15. September unternehmen die Sängerin Agnes Heginger, Clementine Gasser (Cello) und die Schauspielerin Martina Spitzer über die Erzählung “Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus” von Christine Lavant eine Reise ins Innere.

Wiener Lieder und Wiener Dudler mit der Sängerin Agnes Palmisano, begleitet von Helmut Stippich am Akkordeon, stehen am 11. September in Fontanella im Mittelpunkt. Stattfinden wird das Konzert in einem Kaffeehaus-Zelt auf dem Dorfplatz, wo am 17. September auch Düzgün Celebi an der Saz (türkische Laute) und Elisabeth Marxgut am Klavier auftreten werden. In der Serie “Klingende Kirche” bietet der Walser Herbst etwa Schuberts “Winterreise” in der Bergkirche Damüls (29. August).

Der diesjährige Filmschwerpunkt gilt vor allem der Schweiz. So ist am 8. September “Bergauf, bergauf” von Hans Haldimann zu sehen und am 9. September die deutsch-schweizerische Doku “Die Frau mit den 5 Elefanten” über die Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier. Vorgeführt werden auch “Bödälä – Dance the Rhythm”, der italienische Film “Das Festmahl im August”, “Zimmer 202 – Peter Bichsel in Paris”, das norwegische Drama “Nord”, “Henners Traum” und die Ilija Trojanow-Verfilmung “Die Welt ist groß und Rettung lauert überall”.

Auch Aktionskunst findet beim Walser Herbst Platz: Der Vorarlberger Schlosser Alexander Dür wird in dem Projekt “duercube” am 3. September einem Stahlwürfel von einem Meter Kantenlänge in verschiedenster Weise zusetzen. Vor aller Augen wird Dür zum Abschluss den Quader aus der Seilbahn Sonntag-Stein 210 Meter in die Tiefe werfen. An der folgenden Bergung kann sich auch das Publikum beteiligen.

Das große Walsertal wird man in den kommenden Wochen auch anderswo bewundern, ist es doch Schauplatz in Reinhold Bilgeris Kinofilm “Atem des Himmels”, der am 3. September in die Kinos kommt.

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