Seine Verteidiger dürften gegen die Entscheidung von Triest neuerlich berufen. Es war das sechste Urteil des mittlerweile neunten Gerichtes, das mit dem Fall befasst war.
Am 15. Februar 1997 war Waldner erschossen im Anwesen seiner Familie oberhalb von Bozen gefunden worden. Im Zuge der Ermittlungen fiel der Verdacht schließlich auf seinen langjährigen Mitstreiter Rainer, der zunächst gestand, die Tat dann aber später widerrief.
In mehreren Verfahren, in denen es einen Freispruch und mehrere Verurteilungen bzw. Bestätigungen von Entscheidungen gab, wurde Rainer schließlich nach seiner Flucht nach Wien und Auslieferung an Italien zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Rainers Anwalt Giampiero Mattei will laut Dienstagsausgabe der Bozner Tageszeitung “Dolomiten” die in den nächsten 90 Tagen folgende Urteilsbegründung abwarten und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Zu erwarten sei eine neuerliche Berufung, hieß es.
Das OLG Triest erklärte die von der Verteidigung aufgebotenen drei neuen Zeugen für unglaubwürdig und ordnete an, die Akten zurück nach Bozen zu schicken, um gegen die Zeugen wegen eventueller falscher Zeugenaussage vorzugehen. Sie hatten angegeben, Waldner nach dessen offiziellen Todeszeitpunkt noch lebend gesehen zu haben, was Rainer entlastet hätte.
Mattei versuchte in Triest außerdem, das Gericht zu überzeugen, dass die Waffe, zu der Rainer später die Polizei geführt hatte, ausgetauscht worden sei. Rainer sei nicht der Mörder, es sei ein Profi gewesen, argumentierte der Anwalt.