Wälder Senner hamsterten "Kasermandl"

Bei der internationalen Prämierung in Wieselburg gab es einen Medaillenregen für das Ländle.
Egg. Von wegen abergläubisch: die 13. Auflage des Wettbewerbs um das “Goldene Kasermandl” in Wieselburg war für Vorarlbergs Meistersenner alles andere als ein schlechtes Omen. Vor allem die Bregenzerwälder hamsterten regelrecht “Kasermandl” und Medaillen. Insgesamt hatten Produzenten aus Österreich, Deutschland und Italien 327 Produkte eingereicht – ein Rekord, der den hohen Stellenwert dieser einzigen österreichweiten Prämierung von Käse & Milchprodukten widerspiegelt. Heuer wurden 13 “Kasermandl” vergeben, gleich vier davon gingen nach Vorarlberg und davon wiederum drei in den Bregenzerwald.
Sehr große Vielfalt
Was Agrarlandesrat Erich Schwärzler besonders freut: “Bei den prämierten Produkten gibt es eine sehr große Vielfalt. Dies gilt für die Kategorien ebenso wie für die ausgezeichneten Betriebe. Medaillen gab es nicht nur für klassische Käsesorten und bekannte Sennereien, auch mit Spezialitäten waren die Wälder erfolgreich. Paradebeispiel dafür: Julia und Josef Berlinger aus Au haben erst vor wenigen Jahren auf Ziegenmilchprodukte gesetzt. Ihr “Ziegenhof” ist inzwischen ein Geheimtipp für Genießer. Im Vorjahr haben sie sich erstmals der Jury in Wieselburg gestellt und eine erste Medaille geholt, heuer gelang der Durchbruch: Goldmedaille und “Kasermandl” für den Klassensieg für den Bio-Ziegenkäse, Gold für den Ziegentopfen und Gold für die Bio-Frischkäseperlen in Olivenöl. Dazu auch noch eine Silbermedaille für den Bio-Ziegenbergkäse. Ein weiteres “Kasermandl” gab es für die Sennerei Lingenau in der Kategorie Hartkäse, Kuhmilch. Obmann Josef Peter Nußbaumer konnte sich auch noch über eine Bronzemedaille für den Bergkäse freuen.
Höhenflug statt “Aus”
Überaus erfolgreich schlug sich die traditionsreiche Sennerei Doren-Huban. Vor knapp zwei Jahren noch vor dem “Aus” haben sich dann aber die Genossenschaftsmitglieder für die eigenständige Weiterführung entschieden und seither gings steil bergauf, Meistersenn Hans Kempf und sein Team sind erfolgreich wie nie in der 110-jährigen Geschichte der einstigen einzigen k&k-Sennereischule. In der Kategorie Schnittkäse Kuhmilch holte Doren-Huban ein “Kasermandl” für ihr “Hubaner Original”, hinzu kommen noch Goldmedaillen für den “Hubaner Biowälder” und den “Hubaner Sennkäse” sowie eine Bronzemedaille für den “Hubaner Bergkäse”. Mit den drei “Kasermandl” und Medaillen für diese drei Produzenten war der Medaillenregen aber noch keineswegs vorbei. Mit dem “Sennerkäse”, dem “Radlerkäse” und dem “Butterkäse” hamsterte die Schwarzenberger Alpenkäse Bregenzerwald drei Goldmedaillen.
Weiterer Medaillenregen
Goldmedaillen gab es weiters für den Schoppernauer Bergkäse, den Langenegger Bergkäse, den Alpkäse von Helmut Feurstein aus Au, den Bregenzerwälder Alpkäse von Johannes Gasser aus Schnepfau, den Alpkäse von Maria Gasser aus Schnepfau, den Riefensberger Naturbergkäse von Oswald Reinher aus Riefensberg, den Bergkäse der Sennerei Bezau-Oberdorf und den Bergkäse der Sennerei Schnepfau. Auch der Riefensberger Sennereibutter von Oswald Reinher wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Hinzu kommen auch noch mehrere Silber- und Bronzemedaillen. Die Bregenzerwälder sahnten groß ab, aber auch andere Regionen des Landes kamen nicht mit leeren Händen aus Wieselburg zurück. Allen voran die Schnifner Sennerei, die für ihr Joghurt Himbeere ein Kasermandl einheimste. Goldmedaillen gab es auch für drei unterschiedlich lang gereifte Bergkäse der Dorfsennerei Schlins-Röns, den echten Schnifner Bergkäse, zwei unterschiedlich alte Bergkäse der Bergsennerei Lutzernreute, den echten Schnifner Sennerei Topfen, den echten Schnifner Laurentius und zwei unterschiedlich reife echte Schnifner Bergkäse. VN-STP