In Südfrankreich verbrannten drei Feuerwehrmänner in ihrem Löschfahrzeug.
Die Männer im Alter zwischen 35 und 45 Jahren wurden nach Angaben der Feuerwehr am Montagabend im Mauren-Massiv an der Cûte d’Azur von den Flammen eingeschlossen und konnten sich nicht mehr retten. Ein nachfolgendes Feuerwehrauto mit drei Insassen habe rechtzeitig wenden können.
Ein weiterer Feuerwehrmann wurde bei einem anderen Einsatz in der Region schwer verletzt. Selbst nach der Verstärkung auf insgesamt 2800 Mann bekamen die Feuerwehreinheiten die Brandherde nahe Saint-Tropez und auf Korsika auch am Dienstag nicht in den Griff.
Chirac zu Besuch
Präsident Jacques Chirac sprach nach dem Tod der Feuerwehrleute von einer „Tragödie, die alle Franzosen berührt“. Noch am Dienstag wollte er zum Krisenzentrum in La Garde-Freinet im Departement Var fliegen.
„Tausende Freiwillige und Berufsfeuerwehrleute bekämpfen seit drei Monaten Tag und Nacht die Brände, die allzu häufig kriminellen Ursprungs sind“, sagte Chirac. Nach Angeben des Pariser Innenministeriums wurden in diesem Jahr bereits 24 Brandstifter zu Haftstrafen verurteilt.
Bei den schwersten Bränden seit 15 Jahren wurden inzwischen 54.000 Hektaren Wald und Buschland ein Raub der Flammen. Im Norden Korsikas verbrannten 13 Wohnhäuser und 29 Autos.
Bereits Ende Juli waren bei Waldbränden im Mauren-Massiv vier Menschen verbrannt. In den vergangenen Wochen war die Region wiederholt von Feuern verwüstet worden. Insgesamt wurden rund dort 18.000 Hektaren Wald und Busch zerstört.
Brände und Unwetter in Norditalien
Auch in Norditalien wüteten trotz des starken Temperatursturzes weiterhin Brände. 60 Wohnungen und ein Hotel mussten in der Nacht auf Dienstag in Ventimiglia an der Grenze zu Frankreich geräumt werden.
Die Flammen zerstörten in einer Gegend unweit der Stadt rund 5000 Hektaren Waldgebiet. In der sizilianischen Stadt Catania wurde ein Feuerwehrmann verhaftet, während er einen Brand im Naturschutzpark um den Vulkan Ätna legte. Flammen wüteten auch auf der Insel Capri.
In den Unwetter-Regionen Norditaliens suchten Einsatzkräfte in den Schlammlawinen weiterhin nach der Leiche einer 52-Jährigen. Die Suche in der Region Friaul konzentrierte sich am Dienstag auf die Ortschaft Ugovizza, wo die Frau am Freitagabend in ihrem Haus unter den Schlamm- und Wassermassen begraben worden war.
Es werde befürchtet, dass die Leiche von den Fluten fortgespült wurde, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ansa. Bei den Unwettern im Kanaltal an der Grenze zu Österreich war auch ein Mann von einer Mure begraben worden. Seine Leiche konnte geborgen werden.