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Waldbrände in Portugal

Bei sommerlicher Hitze und teils starkem Wind haben sich die neuen Waldbrände in Portugal am Wochenende ausgeweitet und auch die Region um die Hauptstadt bedroht.

Über Lissabon legte sich am Samstag eine Aschewolke. Die Feuerwehr meldete einen Brandherd in einem nördlichen Vorort der Hauptstadt. Mehrere Krankenhäuser wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Bei Mafra nördlich von Lissabon wurden mehrere starke Brände durch den Wind immer neu angefacht. Zwei Dörfer mussten evakuiert werden. Nach Angaben des Leiters des Naturparks von Mafra wurde bereits ein Drittel des städtischen Forstes Opfer der Flammen. In dem 1747 angelegten Park war besonders das Wild bedroht. Die Flammen näherten sich außerdem dem Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem Vorbild des spanischen Escorial erbauten Barockpalast.

Im bewaldeten Bergland von Monchique an der südportugiesischen Algarve breiteten sich die Brände Richtung Norden und Westen aus. Nach Angaben der Rettungskräfte war die nördliche Flammenfront 50 bis 60 Kilometer breit. Die Besatzungen dreier Löschzüge verdankten ihr Leben nach Angaben eines Rettungshelfers der Unterstützung durch Löschflugzeuge. Hubschrauber und vier Flugzeuge unterstützten aus der Luft den Kampf der rund 400 Feuerwehrleute gegen die Flammen.

Nach Einschätzung von Ministerpräsident Jose Manuel Durao Barroso wurden zahlreiche Brände absichtlich gelegt. Er sei überzeugt, dass „ein Großteil der Brände kriminellen Ursprungs“ sind, sagte der Regierungschef am Samstag. Seit Beginn des Jahres wurden mehr als 80 Menschen wegen Brandstiftung festgenommen. Nach Angaben der staatlichen Forstbehörde fielen allein im August 362.000 Hektar Wald und Buschland den Flammen zum Opfer.

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