Waldbrände in Spanien zerstörten weitere 30.000 Hektar Land

In der bisher schlimmsten Waldbrandsaison Spaniens verbrannten damit nach Angaben des europäischen Waldbrand-Informationssystem Effis seit Jahresbeginn bereits 373.000 Hektar Land - so viel wie nie zuvor innerhalb eines ganzen Jahres. Seit einer Woche lodern in Spanien mehrere große Brände: in den nordwestlichen Provinzen Zamora und León, in der galizischen Provinz Ourense und in der westlichen Provinz Cáceres und in der Region Extramadura an der Grenze zu Portugal. Tausende Einwohner wurden aus dutzenden Dörfern evakuiert, mehrere Hauptverkehrsachsen sind gesperrt und der Zugverkehr zwischen Madrid und Galicien wurde eingestellt.
Angesichts der Brände hatte Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez am Sonntag einen "nationalen Pakt" gegen den "Klimanotstand" angekündigt. Nach Angaben der Behörden waren die Brände am Dienstag zwar noch lange nicht gelöscht, kühlere Temperaturen zum Ende einer 16-tägigen Hitzewelle mit Temperaturen von 45 Grad ließen jedoch auf eine baldige Eindämmung der Feuer hoffen.
Höchsttemperaturen gesunken
Die Höchsttemperaturen seien um zehn bis zwölf Grad gesunken, während die Luftfeuchtigkeit gestiegen sei, erklärte Nicanor Sen von der Regionalregierung in Kastilien und León. "Diese Veränderungen erleichtern und verbessern die Bedingungen, um die Brände unter Kontrolle zu bringen", sagte Sen dem Sender TVE.
Im Land sind laut Schätzungen von Wissenschaftern seit Anfang August mehr als 1.100 Menschen wegen der hohen Temperaturen ums Leben gekommen. Das öffentliche Gesundheitsinstitut Carlos III meldete am Dienstag 1.149 Todesfälle, die der Hitzewelle zwischen dem 3. und dem 18. August zuzurechnen sein. Demnach gab es im Juli bereits 1.060 Hitzetote. Das war ein Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
(APA/AFP)