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Wald- und Buschbrände außer Kontrolle

©AP
Der Süden des US-Staats Kalifornien wird von verheerenden Waldbränden heimgesucht: In sieben Landkreisen wurde der Notstand ausgerufen, ein Mensch kam ums Leben.  

Mindestens 14 weitere Personen wurden verletzt und Tausende mussten vor den Flammen fliehen. Am Montag loderten von der Pazifikküste bis hinauf in die Wüste ein Dutzend Waldbrände und ließen bisher rund 16.000 Hektar Land ein Raub der Flammen werden. Hohe Temperaturen und starker Wind begünstigen die Ausbreitung der Brände.

Die Feuerwehr räumte ein, von dem Ausmaß der Katastrophe überfordert zu sein. Damit habe man nicht gerechnet, sagte der Feuerwehrchef der Region von Los Angeles, Sam Padilla. Es sei sehr schwierig, nun genügend Rettungskräfte für so großflächige und unvorhersehbare Brände zu bekommen. In vielen Fällen waren die Feuerwehrleute offenbar damit beschäftigt, die Menschen in Sicherheit zu bringen und konnten noch nicht mit dem Löschen der Brände vorankommen. Gouverneur Arnold Schwarzenegger verhängte am späten Sonntagabend in sieben Landkreisen den Notstand.

Das schlimmste Feuer wütete in der Prominentensiedlung Malibu, nördlich von Los Angeles. Mehrere hundert Villen wurden evakuiert, betroffen waren insgesamt 1.500 Bewohner. Die Flammen überwanden den Pacific Coast Highway und zerstörten mehrere Häuser, Geschäfte und eine Kirche. „Wir sind ganz der Gnade des Windes ausgeliefert“, sagte die Bürgermeisterin von Malibu, Pamela Conley Ulich. In der Küstensiedlung leben Prominente wie Barbra Streisand, Mel Gibson, Ted Danson, David Geffen und Pierce Brosnan. Betroffen war auch die Villa von Filmproduzent Jeffrey Katzenberg – Feuerwehrleute besprühten das Dach zum Schutz vor den Flammen mit Löschschaum. Das Feuer bei Malibu wurde nach Angaben der Feuerwehr möglicherweise von einer abgerissenen Stromleitung verursacht.

Ein Mensch kam bei einem Feuer südlich von San Diego, unweit der mexikanischen Grenze, ums Leben. Vier Feuerwehrleute und mindestens zehn weitere Menschen wurden schwer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte. Einige der Verletzten seien offenbar Wanderer gewesen, andere könnten illegal Eingewanderte gewesen sein, hieß es. Die Flammen verbrannten bis zum Montag in der Gegend bereits rund 5.700 Hektar Land. Nördlich von San Diego ordneten die Rettungskräfte die Evakuierung der kompletten Gemeinde Ramona an, dort leben 36.000 Menschen.

„Feuer entstehen an jeder Ecke“, sagte die Sprecherin des Landkreises San Diego, Lesley Kirk. Die starken Windböen führten insgesamt zu „sehr, sehr gefährlichen Bedingungen“. Die Feuer werden vom gefürchteten Santa-Ana-Wind mit Geschwindigkeiten bis 100 Kilometern in der Stunde angefacht. Die Böen bringen heiße Luft aus der Wüste.

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