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Wahlen im Irak gefährdet

Angesichts der nicht enden wollenden Gewalt im Irak hält UNO-Generalsekretär Annan die für Jänner geplanten Wahlen für zunehmend gefährdet. Es werde immer schwieriger, die Bedingungen für das Gelingen von Wahlen zu schaffen.

Auch im Pentagon wächst nach einem Bericht der „New York Times“ die Sorge, ob der Wahlfahrplan eingehalten werden kann. Anderthalb Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs ist die Zahl der ums Leben gekommenen US-Soldaten am Mittwoch auf 1.000 gestiegen. Die meisten Truppen wurden bei Angriffen getötet, die irakische Aufständische nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen am 1. Mai 2003 verübten. Auch am Mittwoch wurden bei Sprengstoffanschlägen wieder zwei amerikanische Soldaten getötet.

Während der demokratische Präsidentschaftskandidat Kerry von einem „tragischen Meilenstein“ sprach, bemühte sich Verteidigungsminister Donald Rumsfeld um eine Relativierung. Die Terroropfer – einschließlich der 3.000 Toten des 11. September 2001 – lasse die Zahl 1.000 klein erscheinen, sagte er in Washington. Zur Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Iraker gibt es keine verlässlichen Angaben, die Schätzungen reichen von 25.000 bis über 80.000.

Die US-Luftwaffe griff am Mittwoch den zweiten Tag in Folge Ziele in der sunnitischen Stadt Falluja an. Unterdessen nahmen Aufständische den Vizegouverneur der mittelirakischen Provinz Anbar als Geisel. In Bagdad erschossen Rebellen einen ranghohen Mitarbeiter der Kriminalpolizei.

Nach der Entführung zweier Italienerinnen bereiten die meisten regierungsunabhängigen Organisationen (NGO) ihren Abzug aus dem Irak vor. Einige Mitarbeiter seien bereits am Morgen abgereist, sagte der NGO-Koordinator Jean-Dominique Bunel am Mittwoch.

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