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Wahlen frühestens in einem Jahr

Wahlen im Irak sind nach Ansicht des US-Verwalters Paul Bremer frühestens in zwölf bis 15 Monaten möglich. Zunächst müssten Wahlgesetze verabschiedet und Wählerlisten aufgestellt werden.

Dies sagte Bremer in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des Satellitensenders Al Arabija. Diese Zeitvorstellungen widersprechen vor allem den Wünschen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit in Irak.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte am Donnerstag von Wahlen vor der geplanten Machtübergabe am 30. Juni abgeraten. Die Vereinten Nationen teilen damit die Auffassung der USA, wonach die Sicherheitslage die Organisation einer allgemeinen Abstimmung zurzeit nicht zulässt.

Die Vereinigten Staaten wollen die Machtbefugnisse stattdessen an ein von Wahlmännern bestimmtes Übergangsgremium abgeben. Der von den USA eingesetzte derzeitige irakische Regierungsrat ist in der Frage baldiger Wahlen selbst gespalten.

Unterdessen gingen die Angriffe auf die Besatzungstruppen weiter. Ein US-Konvoi wurde am Samstag bei El Haswa südlich von Bagdad überfallen. Dabei kamen ein irakischer Übersetzer und ein Lastwagenfahrer ums Leben, vier amerikanische Soldaten wurden verletzt.

In Ramadi westlich der Hauptstadt lieferten sich US-Truppen und Aufständische ein Feuergefecht. Über Opfer war zunächst nichts bekannt. Zwei Sprengsätze wurden in Ramadi gefunden und unschädlich gemacht.

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