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Waffenruhe im Nordlibanon hält

Libanon - Nach mehrtägigen Gefechten um das Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Nordlibanon hat die Waffenruhe weiter Bestand. Hilfsorganisationen haben Zugang zu dem umkämpften Flüchtlingslager.

Am Rande des Lagers waren am Donnerstag nur vereinzelt Schüsse zu hören, während weitere Bewohner unter den Augen der Soldaten das Lager verließen. Die Vereinten Nationen appellierten an die Konfliktparteien, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen Zugang zu dem umkämpften Flüchtlingslager zu garantieren.

Ein Versuch, einen Konvoi in das Lager zu bringen, sei an heftigen Kämpfen gescheitert, sagte am Mittwoch der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfsaktionen, John Holmes. Die libanesische Regierung rief er auf, beim militärischen Vorgehen gegen die Fatah al-Islam Rücksicht auf die Bewohner des Lagers zu nehmen.

„Seit Sonntag gibt es weder Wasser noch Strom“, erklärte die Leiterin des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Karen Koning AbuZayd. Erst wenn eigene Mitarbeiter in das Lager gelangten, könne die Situation richtig eingeschätzt und zielgerichtete Hilfe eingeleitet werden, sagte AbuZayd. Die UNRWA bemüht sich auch um Unterkünfte für Flüchtlinge, denen es seit Dienstagabend gelungen ist, das Lager zu verlassen. AbuZayd schätzte ihre Zahl auf 8.000 bis 10.000.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte am Mittwochabend die Angriffe der Fatah al-Islam im Norden des Libanon „auf das Schärfste“. Es handle sich um einen nicht hinnehmbaren Angriff auf die Stabilität, Sicherheit und Souveränität des Landes, erklärte das höchste Entscheidungsgremium der UNO. Die Mitglieder des Sicherheitsrats bekundeten zugleich ihre Unterstützung für die „legitime und frei gewählte Regierung des Libanon“.

Die libanesische Regierung stellte den Kämpfern der Fatah al-Islam am Mittwoch ein Ultimatum. Sie müssten sich ergeben oder mit einem militärischen Angriff rechnen. Die Fatah al-Islam verkündete, sie werde nicht aufgeben und jeden Angriff zurückschlagen.

Die Gefechte haben seit Sonntag nach offiziellen Angaben 30 libanesische Soldaten und 60 Aufständische das Leben gekostet. Nach Angaben aus UNO-Kreisen wurden 20 Leichen von Zivilpersonen aus dem Lager geborgen.

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