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Waffen-Situation im Irak unklar

Die Gefahr, die von den Rüstungsprogrammen des Irak derzeit ausgehen könnte, ist nach den Worten des Irak- Experten Volker Perthes nicht einschätzbar.

„Seit 1998 gibt es keine Waffeninspektionen mehr im Irak. Was seitdem geschehen ist, wissen wir nicht. Es gibt nur Vermutung“, sagte Perthes, der Irak- Experten bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin.

US-Präsident George W. Bush will in der kommenden Woche vor den Vereinten Nationen an die Welt appellieren, das „Problem Irak“ anzupacken. Nach einem Gespräch mit Kongresspolitikern bezeichnete er am Mittwoch im Weißen Haus Saddam Hussein als „ernsthafte Bedrohung“. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte zuvor angedeutet, dass die US-Regierung bei bevorstehenden Irak-Anhörungen im Kongress Belege für das Streben Bagdads nach Massenvernichtungswaffen vorlegen will.

Angesicht anhaltender Kritik will US-Präsident George W. Bush seine Position zur Irak-Frage vor der UNO-Vollversammlung erläutern. Nach Angaben des Vorsitzenden des Senatsausschusses für Geheimdienste, Bob Graham, dürfte Bush bei seiner Rede neue Informationen über Irak liefern, die sein Werben um einen Angriff begründen sollen.

Nach einem Bericht der „Financial Times“ (Donnerstagsausgabe) werden Bush und der britische Premier Tony Blair bei ihrem Treffen am Samstag in Camp David bei Washington vor allem über zwei Punkte beraten: Zum einen wollen sie erörtern, ob der UNO-Sicherheitsrat Iraks Staatschef Saddam Hussein in einer Resolution verurteilen sollte. Demnach will Blair Bush gegenüber betonen, dass eine solche Resolution die internationale Unterstützung für einen Angriff mehren würde. Zweitens wollen die Regierungschefs darüber beraten, ob sie ihr Engagement im Nahen Osten vor einem möglichen Krieg gegen den Irak verstärken sollten, um die dortigen Spannungen abzubauen.

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