Wadephul sichert Ukraine dauerhafte Waffenhilfe zu – "Freiheit der Ukraine ist Kern europäischer Sicherheit"

Am Montagmorgen reiste Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit einem Sonderzug zu einem zunächst geheim gehaltenen Besuch nach Kiew. Es war seine erste offizielle Reise in die ukrainische Hauptstadt seit Amtsantritt – begleitet wurde er von Vertretern der deutschen Rüstungsindustrie.
Neben politischen Gesprächen sind laut Auswärtigem Amt auch hochrangige Treffen zwischen Wirtschaftsvertretern und ukrainischen Entscheidungsträgern vorgesehen.
Klares Signal: "Felsenfeste Unterstützung" für die Ukraine
Angesichts der aktuellen russischen Luftangriffe sagte Wadephul: "Die Freiheit und Zukunft der Ukraine ist die wichtigste Aufgabe unserer Außen- und Sicherheitspolitik."
Deutschland werde "felsenfest an der Seite der Ukraine stehen" – mit moderner Luftverteidigung, anderen Waffen, aber auch mit humanitärer und wirtschaftlicher Hilfe.
Putin will keine Verhandlungen – nur Unterwerfung
Wadephul kritisierte den russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf: "Er will keinen Frieden, sondern Eroberung und Unterwerfung um jeden Preis."
Während die Ukraine immer wieder ihre Verhandlungsbereitschaft signalisiert habe, halte Russland an seinen Maximalforderungen fest. Daher werde man Putins Handlungsfähigkeit weiterhin durch Sanktionen gezielt einschränken.
Am Freitag war die Annahme des 18. EU-Sanktionspakets zunächst am Widerstand der Slowakei gescheitert. Ein neuer Abstimmungstermin ist noch offen.
Höchste Zahl an russischen Angriffen seit Kriegsbeginn
Kurz vor Wadephuls Ankunft hatte die Ukraine die schwersten russischen Luftangriffe seit Beginn des Krieges gemeldet:
- In der Nacht zum Sonntag wurden laut ukrainischem Militär 537 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper abgefeuert – ein Negativrekord seit Februar 2022
- Dabei kam es erneut zu Verletzten und massiven Schäden an ziviler Infrastruktur
Selenskyj fordert mehr Druck und bessere Luftabwehr
Als Reaktion auf die Angriffe erneuerte Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung, mehr Druck auf Russland auszuüben, um eine Kriegswende zu erzwingen. Die Ukraine sei bereit, moderne Luftabwehrsysteme zu kaufen – vor allem aus den USA.
Gedenken an Holocaust-Opfer in Babyn Jar
Im Rahmen seines Besuchs wollte Wadephul zudem die Gedenkstätte Babyn Jar aufsuchen, um der Opfer des Massenmordes an der jüdischen Bevölkerung durch deutsche Besatzer im Jahr 1941 zu gedenken. Dort wurden binnen zwei Tagen über 33.000 Menschen erschossen.
(VOL.AT)