Wachsende Trockenheit: Wien baut Wasserversorgung aus

Einerseits wird mehr von dem kostbaren Nass in die Stadt geschafft, durch Brunnen auf der Donauinsel eine Art Backup geschaffen, vor allem aber das Speichervolumen vergrößert, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz am Wiener Schafberg, wo der Speicher derzeit von 23 auf 60 Millionen Liter ausgebaut wird.

Wien baut Wasserversorgung aus

"Wir stehen auf den Schultern unserer Vorgänger, aber wir arbeiten weiter", bezog sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf den 150. Jahrestag der ersten Wiener Hochquellwasserleitung. Damals ging man von einem täglichen Bedarf von 90 Millionen Litern aus, der aktuell 400 Millionen beträgt. Die dann 2,2 Millionen Wiener werden 2050 laut Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) einen noch um 15 Prozent höheren Verbrauch haben. Entsprechend werden jährlich bis zu 100 Millionen Euro investiert, um u.a. bis 2035/2036 die Kapazität der 31 Speicher in Wien und Niederösterreich von aktuell 1,6 Milliarden auf zwei Milliarden Liter zu erhöhen.

Czernohorszky: "Die Versorgung ist sicher"

"Die Versorgung ist sicher", betonte der Stadtrat. Durch die Brunnen auf der Donauinsel könnten nach Fertigstellung bis zu 22 Prozent der benötigten Menge bei Ausfällen bereitgestellt werden. "Wir liegen voll im Plan, um die Wasserversorgung zukunftsfit zu machen", versicherte Paul Hellmeier, Betriebsvorstand Wiener Wasser. So würden die Leitungen zu Stadterweiterungsgebieten im Süden und Osten ausgebaut und eine zweite Rohrleitung über die Floridsdorfer Brücke verlegt. Und nicht zuletzt wird Ökostrom aus Trinkwasser sowie durch Photovoltaikanlagen bei den Speichern erzeugt - in einer Menge, mit der man etwa Wiener Neustadt versorgen könnte.

(APA/Red)