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VW testet Abo-Modell: Volle Leistung von E-Autos nur gegen Aufpreis

Volkswagen testet in Großbritannien ein Abo-Modell, bei dem die volle Motorleistung nur gegen Aufpreis freigeschaltet wird.
Volkswagen testet in Großbritannien ein Abo-Modell, bei dem die volle Motorleistung nur gegen Aufpreis freigeschaltet wird. ©APA/AFP/Canva
Volkswagen erprobt in Großbritannien ein neues Bezahlmodell: Die volle Motorleistung bestimmter E-Autos wird dort serienmäßig gedrosselt – wer mehr Leistung will, muss dafür zahlen.

Die Modelle ID.3 Pro und ID.3 Pro S von Volkswagen leisten technisch 170 Kilowatt (230 PS), ausgeliefert werden sie im Rahmen des Tests in Großbritannien jedoch nur mit 150 Kilowatt (204 PS). Wer die volle Motorleistung nutzen möchte, muss diese kostenpflichtig freischalten lassen.

Kundinnen und Kunden können die Zusatzleistung für 18,90 Euro pro Monat abonnieren. Alternativ stehen ein Jahresabo für 189 Euro oder der unbefristete Kauf für einmalig 629 Euro zur Wahl. Die Freischaltung erfolgt per Software-Update.

VW: Modell bringt neue Flexibilität

Gegenüber dem britischen Fachmedium "Auto Express" erklärte VW, das Prinzip sei nicht neu. Auch bei Verbrennerfahrzeugen seien leistungsstärkere Varianten gegen Aufpreis erhältlich gewesen. Neu sei jedoch, dass solche Freischaltungen nun "während der Lebensdauer" eines Fahrzeugs aktiviert werden könnten – durch sogenannte "Over-the-Air"-Updates.

Großbritannien als gezielter Testmarkt

Das Abo-Modell wird derzeit ausschließlich in Großbritannien erprobt. Der dortige Markt gilt als besonders geeignet: Rechtslenkerfahrzeuge sind schwer exportierbar, zudem ist der Anteil an Firmenwagen hoch. Gerade im Leasingbereich bietet das Modell laut VW zusätzliche Flexibilität bei der Nutzung einzelner Fahrzeugfunktionen.

Digitale Geschäftsmodelle als neue Einnahmequelle

Hinter dem Test steht ein grundlegender Wandel in der Autoindustrie: Hersteller suchen verstärkt nach neuen Einnahmequellen durch digitale Geschäftsmodelle. Statt klassischer Einmalzahlungen für Zusatzausstattung gewinnen nachträglich freischaltbare Funktionen an Bedeutung.

Für Kundinnen und Kunden soll das vor allem mehr Flexibilität bringen. Wer sein Fahrzeug später mit zusätzlicher Leistung, erweiterten Assistenzsystemen oder mehr Komfortfunktionen ausstatten will, muss dafür kein neues Auto kaufen. Auch beim Besitzerwechsel bleiben freigeschaltete Funktionen erhalten und stehen den neuen Eigentümerinnen und Eigentümern weiterhin zur Verfügung.

(VOL.AT)

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