Das Denkmal ist seit Donnerstag für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Mahnmal übt auf mich Beklemmung aus und ruft große Nachdenklichkeit hervor, sagte er auf die Frage der APA nach seinem persönlichen Eindruck.
Vranitzky sagte, er verbinde die Hoffnung, dass möglichst viele Besucher kommen und sich das Mahnmal ansehen und insbesondere der Jugend, die ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen habe, vor Augen geführt werde, dass solche Verletzungen des Menschseins nie wieder zu geschehen hätten.
Einen Vergleich zu Österreich wollte der frühere österreichische Bundeskanzler nicht ziehen: Unter dem Eindruck der jüngsten Feiern in Mauthausen und den Nebenlagern, denke ich, dass Österreich ein recht herzeigbares Selbstbewusstsein zum Ausdruck gebracht hat. Wichtig sei diese Form des Erinnerns, weil es Leute gibt, die eine Schlussstrichtheorie vertreten.
Vranitzky hält sich heute über Einladung der österreichischen Botschaft in Berlin auf, wo er am Abend in deren Reihe politischer Salon sprechen wird. Zuvor kommt er mit SPD-Politikerkollegen zusammen und wird an der Eröffnung der Sokol-Karikaturenausstellung zum 60-jährigen Staatsvertragsjubiläum im Willy-Brandt-Haus teilnehmen.