“So kann man mit Traktoren umgehen, aber nicht mit Kindern”, sagte Glawischnig. Der Grüne Bildungssprecher Walser nannte das ÖVP-Konzept einen Schritt zurück in die 1960er Jahre – sowohl was den Inhalt als auch die Wortwahl bei der Präsentation anbelange. Wer nach wie vor im Zusammenhang mit der gemeinsamen Schule von “Einheitsbrei” und “Nivellierung nach unten” spreche, ignoriere die wissenschaftliche Forschung der vergangenen Jahrzehnte.
Glawischnig kritisierte, dass mit dem ÖVP-Papier das Sitzenbleiben in der Volksschule wieder eingeführt und der Übertritt in die AHS-Unterstufe bzw. später in die Oberstufen erschwert werde. Die ÖVP und allen voran ihr Vorsitzender Josef Pröll hätten außerdem nach wie vor nicht gelernt, wie moderne Familien funktionierten, meinte Glawischnig. Im ÖVP-Konzept werde mit dem Festhalten an der reinen Nachmittagsbetreuung das In-der-Schule-Bleiben als Strafe verstanden, anstatt für ganztägige Schulformen mit einem sinnvollen Wechsel aus Lernen, Freizeit und Betreuung einzutreten.”
“Was die ÖVP präsentiert hat, ist eine gefährliche Drohung für die Schüler und ihre Eltern”, meinte Walser. “Was besonders schmerzt, ist die Tatsache, dass die ÖVP das Selektionssystem noch ausbauen will, obwohl Österreich schon jetzt der Staat mit der frühesten Selektion der Kinder ist.” Von Unterrichtsministerin Schmied will Walser endlich “klare Worte” hören – nämlich ob sie mit der ÖVP “zurück in die Vergangenheit” wolle oder mit den Grünen in die Zukunft.