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Vorwahlen in Florida haben begonnen

Im US-Bundesstaat Florida haben am Dienstag die Abstimmungen über die Präsidentschaftsbewerber von Demokraten und Republikanern begonnen.

Von Bedeutung war die Abstimmung vor allem für die Republikaner, wo der Ex-Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, alles auf eine Karte gesetzt hatte. Dennoch lag er in Umfragen weit hinter Senator John McCain und dem früheren Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Bei den Demokraten galt Senatorin Hillary Clinton als Favoritin, allerdings dürfte der Ausgang nur symbolischen Wert haben: Weil die Landespartei den Wahltermin entgegen den Parteistatuten vorverlegte, darf Florida keine Delegierten entsenden.

Romney und McCain lieferten einander kurz vor Beginn der Vorwahl in dem bevölkerungsreichen Bundesstaat verbale Fernduelle. Ex-Gouverneur Romney warf McCain Unkenntnis in wirtschaftlichen Fragen vor. “Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, einen Präsidenten der Vereinigten Staaten zu haben, der nichts von Wirtschaft versteht”, sagte der erfolgreiche Unternehmer vor Journalisten in Palm Beach.

McCain, der in jüngsten Umfragen mit 33 Prozent knapp vor Romney mit 30 Prozent lag, warf dem Ex-Gouverneur dagegen vor, er habe die US-Truppen aus dem Irak abziehen wollen. “Wenn wir getan hätten, was Gouverneur Romney vorgeschlagen hat, würde El Kaida heute einen großen Sieg feiern”, sagte der Vietnam-Veteran dem Fernsehsender Fox TV. McCain hatte in den vergangenen Tagen wichtigen Beistand von zwei beliebten Lokalpolitikern erhalten.

Giuliani hatte sich in seinem Wahlkampf vorwiegend auf Florida konzentriert, von dem er sich einen quantitativ und qualitativ ausschlaggebenden Sieg erhoffte. Der Bundesstaat entsendet 57 Delegierte zum Nominierungsparteitag im November – die Hälfte der bisherigen Anzahl seiner Vertreter. Auch die Republikaner sanktionierten die Landespartei für den vorverlegten Wahltermin. Vor allem hatte Giuliani auf eine positive Dynamik gehofft, die von einem Florida-Sieg für die folgenden Vorwahlen ausgehen könnte. Umfragen sahen ihn am Dienstag aber nur bei 13 Prozent.

Bei der Demokratischen Partei hoffte Clinton auf einen symbolischen Sieg, wenn auch keine Delegierten für den Parteitag entsandt werden. Nach ihrer Niederlage in South Carolina hatte die Senatorin einen schweren Schlag einstecken müssen, als der einflussreiche Demokrat Edward Kennedy sich auf die Seite ihres innerparteilichen Rivalen Barack Obama schlug. Obama sei ein würdiger Nachfolger für seinen 1963 ermordeten Bruder John F. Kennedy, sagte der Senator von Massachusetts am Montag. Erste Ergebnisse der Abstimmung wurden am Mittwoch um 2.00 Uhr (MEZ) erwartet.

Die Entscheidung über die Präsidentschaftsbewerber fällt voraussichtlich am 5. Februar, dem “Super Tuesday”, wenn in mehreren bevölkerungsreichen Staaten abgestimmt wird, darunter Kalifornien, New York, New Jersey und Massachusetts.

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