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Vortrag des Salafisten Kuduzovic in Wien abgesagt

Der Vortrag des berühmten Salafisten wurde abgesagt.
Der Vortrag des berühmten Salafisten wurde abgesagt. ©APA/AFP/MOHD RASFAN
Der bosnisch-muslimische Bildungs- und Kulturverein "Ilum-Haus des Wissens" hat den für Sonntagabend geplanten Auftritt des bekannten bosnischen Salafisten Safet Kuduzovic abgesagt. Zuvor gab es zahlreiche Kritik von Seiten der Politik.
Salafist hält Vortrag in Wien

Der bosnisch-muslimische Bildungs- und Kulturverein "Ilum-Haus des Wissens", der einen Vortrag des bosnischen Salafisten Safet Kuduzovic für Sonntagabend in Wien plante, hat die Veranstaltung abgesagt. Wie der Verein in der Nacht auf Sonntag auf Facebook mitteilte, verurteile und verachte er "jegliche Form von Extremismus und Terrorismus." Weltoffenheit und Freiheit" seien Vereinsideologie.

Dass Kuduzovic, ein "auf dem Gebiet der Hadithwissenschaft anerkannter Islamwissenschaftler", nicht unumstritten ist, sei den Organisatoren bewusst gewesen. Man habe erst aus den Medien von Vorwürfen gegen Kuduzovic erfahren. "Da unser Verein für die obengenannten Werte steht und die Grundwerte der österreichischen Verfassung achtet und schätzt, können wir als Veranstalter den Vortrag von Dr. Safet Kuduzovic nicht verantworten", heißt es in der Stellungnahme des Vereins, der "Teil der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) und ein Teil der österreichischen Gesellschaft" ist.

"Aktuell führender salafistischer Prediger"

Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner neuen Ausgabe schreibt, wird Kuduzovic als "aktuell führender salafistischer Prediger" bezeichnet. Wie "profil" weiter berichtet, nennt ein Report des "Western Balkans Extremism Research and Policy Analysis Forum" des staatsnahen British Council aus dem Jahr 2018 Kuduzovic "einen Führer der salafistischen Bewegung in der Region" und "einen der einflussreichsten Missionare in Bosnien". Laut dem Report soll er in einer Brandrede 1999 zur Gewalt gegen Juden aufgerufen und die Todesstrafe für die Schmähung des Propheten gefordert haben. Auch in einer Aufnahme aus dem Jahr 2015 sprach er sich dafür aus, Beleidigungen des Propheten mit dem Tod zu ahnden.

(APA7red)

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