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Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde: "Eine Schande"

Nationalratsabgeordneter und Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde ortet "Schande".
Nationalratsabgeordneter und Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde ortet "Schande". ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Es sei "eine Schande, dass in einem der reichsten Länder der Welt noch immer jedes fünfte Kind von Armut und Ausgrenzung betroffen oder gefährdet ist", erklärte der Vorsitzende der Wiener Kinderfreunde und Nationalratsabgeordnete Christian Oxonitsch (SPÖ) in einer Aussendung.

Nach der Einigung auf eine Kindergrundsicherung in Deutschland wird zunehmend auch in Österreich ein entsprechendes Modell verlangt. "Die Kinderfreunde und die Volkshilfe fordern diese Maßnahme von der österreichischen Bundesregierung seit vielen Jahren", betonte Nationalratsabgeordneter Christian Oxonitsch (SPÖ), Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde, am Dienstag in einer Aussendung. Eine Woche vor Schulbeginn will SOS Kinderdorf zudem mehr Geld für die Schulen.

Vorsitzender der Wiener Kinderfreunde ortet "Schande"

Es sei "eine Schande, dass in einem der reichsten Länder der Welt noch immer jedes fünfte Kind von Armut und Ausgrenzung betroffen oder gefährdet ist", so Oxonitsch weiter. Die deutsche Kindergrundsicherung soll ab 2025 bestehende Leistungen für Familien zusammenfassen und dadurch die Antragstellung erleichtern. Ein Garantiebetrag ist einkommensunabhängig, ein Teil hängt vom Gehalt der Eltern ab. Die Volkshilfe schlägt für Österreich ein ähnliches Modell vor. Ein Grundbetrag von 285 Euro kann um einen einkommensabhängigen Mehrbetrag ergänzt werden.

Mit der Kindergrundsicherung könnte Kinderarmut laut den Wiener Kinderfreunden so gut wie abgeschafft werden. Laut Berechnungen des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung würde die Armutsgefährdung bei den 0- bis 17-Jährigen von 16,3 Prozent auf 2,8 Prozent sinken.

"Wo bleibt der umfassende Masterplan?"

"Tausende junge Menschen bekommen aktuell nicht jene Unterstützung und Förderung in der Schule, die ihnen ein erfolgreiches Leben ermöglichen würde. Wo bleibt der umfassende Masterplan, wo bleibt das Engagement und ein enormes Sonderbudget seitens der Regierung?", fragte Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf, am Dienstag anlässlich des bevorstehenden Schulbeginns. Der Schulerfolg in Österreich hänge viel zu sehr vom Einkommen und dem Engagement der Eltern ab. SOS-Kinderdorf fordert u.a. mehr Ressourcen für mehr Lehrerinnen und und Lehrer. Damit könnten auch Kinder aus einkommensschwächeren Familien stärker gefördert werden.

(APA/Red)

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