Vorsicht mit dem Hochdruckreiniger: Das sind die Gefahren beim Frühjahrsputz

Mit dem Frühling beginnt in vielen Haushalten der traditionelle Frühjahrsputz – doch der ist nicht ungefährlich. Laut Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) mussten im Jahr 2024 insgesamt 26.700 Personen nach Unfällen bei Reinigungsarbeiten im Krankenhaus behandelt werden. Besonders im Frühjahr ist die Zahl der Verletzungen hoch, denn rund 4.000 Unfälle wurden allein im Zuge des Frühjahrsputzes registriert.
Ablenkung und Zeitdruck sind gefährliche Begleiter beim Frühjahrsputz
Dies entspricht dem zweithöchsten Wert der vergangenen neun Jahre. Nur 2023 gab es noch mehr Verletzte. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre erlitten 25.100 Menschen jährlich eine so schwere Verletzung beim Putzen, dass eine ambulante oder stationäre Behandlung erforderlich war.
„Unsere Analysen zeigen, dass in fast der Hälfte der Fälle Ablenkung, Zeitdruck und Unachtsamkeit die Hauptunfallursachen sind“, erklärt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Besonders gefährlich seien Stürze von Leitern oder auf nassen Böden.

Von Katzen bis Bierflaschen: Hier ist Vorsicht geboten
Zusätzlich können Haustiere zur Stolperfalle werden: Katzen oder Hunde, die zwischen den Beinen herumlaufen oder Putzutensilien umstoßen, führen immer wieder zu Unfällen. Experten raten daher, Tiere während der Reinigungsarbeiten in einem separaten Raum unterzubringen.
Neben den klassischen Putzunfällen dokumentierte das KFV auch einige skurrile Vorfälle. So gab es mehrere Unfälle von Männern, die über Bierflaschen oder -kisten gestürzt sind. In einem Fall trat eine Person im Dunkeln auf eine Schraube, während sie einen Hochdruckreiniger aus dem Keller holen wollte. In wieder einem anderen Fall schwirrte dem Mann beim Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger ein Insekt beim Ohr herum. Bei einem Schlag mit der Hand auf sein Ohr riss ihm das Trommelfell.
Die häufigsten Verletzungen bei Haushaltsunfällen sind Knochenbrüche (52 %), offene Wunden (17 %), Sehnen- und Muskelverletzungen (10 %) sowie Prellungen (10 %). Auffällig: Beinahe 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen – ein Rückgang gegenüber den Vorjahren, aber dennoch ein Hinweis darauf, dass Putzarbeiten meist immer noch von Frauen übernommen werden.
Sicherheitstipps des KFV für den Frühjahrsputz 2025
Um Unfälle zu vermeiden, empfiehlt das KFV folgende Maßnahmen:
- Rutschgefahr minimieren: Rutschfeste Schuhe tragen und Stolperfallen wie Teppiche sichern.
- Sicher in der Höhe arbeiten: Stabile Leitern verwenden, keine improvisierten Steighilfen.
- Ablenkungen vermeiden: Konzentriert arbeiten und Multitasking vermeiden.
- Schutzmaßnahmen treffen: Handschuhe und Schutzbrillen beugen Verletzungen durch Reinigungsmittel vor.
- Regelmäßige Pausen einlegen: Übermüdung erhöht das Unfallrisiko.
Wer sich an diese Vorsichtsmaßnahmen hält, kann das Risiko für Unfälle beim Frühjahrsputz deutlich reduzieren.
(Red)