AA

Vorsicht, Gesundheitsgefahr!

Grausen statt Genuss: Eine Untersuchung ergab, dass (Hühner-)Fleisch oft schon am Ablauftag verdorben ist.

Rund ein Drittel der in Wiener Supermärkten und Fachgeschäften gekauften Hühner und Hühnerteile seien verdorben. Das hat ein Test der Wiener Arbeiterkammer ergeben. Bei Frischfleisch wurde sogar jedes zweiten Produkt beanstandet. Keime wie Salmonellen oder Campylobacter seien bei einem Drittel der Hendlproben nachgewiesen worden, warnen die Konsumentenschützer.

Die AK hat 39 Hühner und Hühnerteile (20 offen abgegeben, 19 verpackt) sowie 32 Fleischproben (18 offen, 14 verpackt) am Tag des Ablaufdatums untersuchen lassen. Die sensorische und bakteriologische (Salmonellen, Gesamtkeimzahl, coliforme Keime, Staphylokokken) Kontrolle führte die Lebensmittelversuchsanstalt Wien durch.

Die Ergebnisse: Von den in Fachgeschäften offen abgegebenen Hühner(teilen) war laut Kammer mehr als ein Drittel verdorben. Bei der aus Supermärkten stammenden verpackten Ware sei dies zu 26 Prozent der Fall gewesen.

Von den offen in Fachgeschäften erworbenen Frischfleischproben wurden sogar 61 Prozent beanstandet. Bei verpacktem Frischfleisch von Supermärkten wurde die Hälfte der untersuchten Proben bemängelt.

Zumindest beim Hendlfleisch seien dies zwar bessere Ergebnisse als früher, stellten die Konsumentenschützer fest. Noch immer seien aber zu viele Produkte verdorben. Die Kühlung sei unzureichend. Konsumenten könnten sich nicht auf die Haltbarkeitsangaben verlassen.

Salmonellen und Campylobacter können die Gesundheit gefährden, wurde gewarnt. Eine Infektion könne zu Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Fieber führen. Jährlich seien rund 8000 Menschen in Österreich von einer Salmonelleninfektion betroffen. Um sich davor zu schützen, sollen Geflügel und Fleisch auf mindestens 80 Grad erhitzt werden.

Die Wiener Konsumenten-Stadträtin Renate
Brauner
plädierte in diesem Zusammenhang dafür, die Ablauffristen bei Frischfleisch zu verkürzen. (24.9.99)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Vorsicht, Gesundheitsgefahr!
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.