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Vorschau: Frankreich ändert System

Ein neues System könnte die im ersten EURO-Gruppenspiel gegen Rumänien (0:0) schwächelnde französische Fußball-Nationalmannschaft beleben.

Nach übereinstimmenden Medienberichten steht die Grande Nation vor dem zweiten Spiel der Gruppe C gegen die Niederlande am Freitag vor einer Rückkehr zum erfolgreichen 4-2-3-1, mit dem sie bei der WM 2006 in Deutschland ins Finale eingezogen war.

In diesem System soll Bayern-Legionär Franck Ribery die Rolle von Zinedine Zidane zentral in der Offensive einnehmen. Teamchef Raymond Domenech, der gegen Rumänien eine 4-4-2-Formation aufgeboten hatte, hatte vor Journalisten zugegeben, dass er über Veränderungen an vier Positionen nachdenke, sagte aber auch: “Ich habe auch das Recht, nichts zu verändern. Es ist eine Möglichkeit zu sagen, dass diese Gruppe solide ist, dass sie weitermacht, dass sie funktionieren wird.”

Nach der Nullnummer gegen Rumänien war der französische Teamchef für seine vorsichtige Spielanlage kritisiert worden. “Ich glaube nicht, dass ich das Wort ‘Vorsicht’ seit dem Beginn des Turniers gebraucht habe”, verteidigte sich Domenech. “Was ich sage, das ist: ‘Sicherheit und Verantwortung’. Danach spielt man, befreit sich, lockert sich. Fragen Sie die Spieler, ob ich ihnen sage, die Bälle nach hinten zu spielen. Ganz im Gegenteil. In dem Spiel gegen Rumänien wäre es kriminell gewesen, dass die Innenverteidiger nach vorne stürmen. Die elf Rumänen haben auf nichts gewartet außer ein bisschen Platz.”

Das Spiel gegen die spielfreudigen Niederländer, die Weltmeister Italien zum Auftakt 3:0 gedemütigt hatten, sollte aber anders ablaufen. “In dem Match werden wir auch kontern können”, freute sich Verteidiger William Gallas. “Wir haben mit Thierry Henry oder Karim Benzema sehr schnelle Stürmer, die das auch ausnützen.”

Beeindruckt zeigte sich Arsenal-Legionär Gallas vor allem vom niederländischen Stürmer Ruud van Nistelrooy: “Er ist ein toller Torjäger. Vor ihm müssen wir uns in Acht nehmen. Er spielt mit dem Abseits, kann verschwinden und jeden Moment auftauchen, um zu treffen. Wir müssen 90 Minuten lang konzentriert bleiben.”

Frankreichs Team-Rekordtorschütze Thierry Henry scheint von einer Oberschenkelverletzung genesen, sollte gegen die Niederländer in der Startformation stehen und die Ladehemmung seiner Mannschaft beheben. “Wir haben Gelegenheiten, wir erzeugen ein Spiel, aber man darf gut spielen und Effizienz nicht verwechseln”, sagte Domenech zur lahmenden Offensive. “Man muss sich ins Hirn schreiben, dass man treffen muss, dass wir in den entscheidenden Zonen gefährlicher sein müssen.”

Im Gegensatz zu Henry wird Kapitän Patrick Vieira gegen die Niederlande voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen. Der 31-Jährige ist nach Muskelproblemen im Oberschenkel nach wie vor nicht vollkommen fit.

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