Vorgetäuschte Messerattacke auf Frau in Aderklaa: Weitere Festnahme

Der Mann soll die Tat mit der Frau geplant und auf sie eingestochen haben, um einen Angriff ihres Ex-Partners vorzutäuschen. Ermittlungen gegen den Verdächtigen laufen laut Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen Verleumdung und falscher Beweisaussage. Sein Mandant bestreite die Vorwürfe, sagte Verteidiger Mirsad Musliu zur APA.
U-Haft für Verdächtigen am 7. September verhängt
Über den Verdächtigen wurde am 7. September die U-Haft verhängt, teilte Josef Mechtler von der Korneuburger Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage mit. Im Zuge der Ermittlungen wird laut Musliu auch der Pkw seines Mandanten auf Blutspuren der Frau untersucht. "Er kann sie in seinem Auto mitgenommen haben, aber die Frage ist: Was wusste er?", meinte der Rechtsanwalt. Noch ausständig ist ein von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten zur 31-Jährigen.
Die Frau war am 17. Mai mit Bauchverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, als Täter hatte sie ihren früheren Partner genannt. Tatsächlich soll ihr aber ein Freund die Blessuren zugefügt haben. Zunächst wurde über den 41-jährigen Ex-Lebensgefährten die U-Haft verhängt, aus dieser wurde der Mann allerdings aufgrund von Widersprüchen entlassen. Wegen seiner beeinträchtigten Sehleistung hätte er laut einem Sachverständigen nicht entsprechend am Tatort agieren können. In der Folge wurde über die 31-Jährige U-Haft verhängt.
Frau in Aderklaa gestand vorgetäuschte Messerattacke
Die Frau hat inzwischen die vorgetäuschte Messerattacke gestanden. Den Vorwurf des Mordversuchs an ihrem Ex-Partner hat sie bestritten. Geprüft wird, ob die Verdächtige in zwei Vorfälle im Sommer und Herbst 2022 involviert war, nach denen der 41-jährige damalige Partner jeweils ins Spital transportiert werden musste. Nach dem Konsum eines mutmaßlich mit Methanol versetzten Getränks im Juli des Vorjahres war der Mann fast erblindet.
Vergangenen Herbst war der 41-Jährige mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die 31-Jährige soll die Rettung gerufen und von einem Suizidversuch des Mannes gesprochen haben. Der 41-Jährige bestritt dies und berichtete von einem Blackout nach dem Verzehr von Muffins.
Hilfe für verzweifelte Lebenssituationen
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
(APA/Red)