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Vorbeugen statt verbieten

Götzis -  Prävention statt rigoroses Verbot, lautet das Credo von Ingrid Matt (50) als neue Koordinatorin bei Supro. Die Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder tritt damit die Nachfolge von Pascal Keiser an, der sich bislang als Koordinator für die alkoholfreie Alternative „Kennidi“ und „Spaß mit Maߓ bei der Werkstatt für Suchtprophylaxe (Supro) in Götzis stark gemacht hatte.

Worin liegt für die Feldkircherin die besondere Herausforderung? „Ich war jahrelang für verschiedenste Vereine tätig und habe Fußballkantinen betreut oder Großveranstaltungen wie den Tennis-Montfortcup geleitet. Dabei musste ich beobachten, wie alkoholisierte Jugendliche immer jünger wurden. Ich sehe es als Herausforderung und Motivation zugleich, die Sensibilität Jugendlicher und Erwachsener im Hinblick auf übermäßigen Alkoholkonsum zu schärfen“, betont Matt. „Negative Assoziationen mit alkoholisierten Erwachsenen“ sind der Ehefrau von Feldkirchs Wirtschaftsstadtrat Wolfgang Matt bereits in der Kindheit vor Augen geführt worden: „Ich bin in einer Gastronomenfamilie groß geworden. Der Blick in die Gaststube eröffnete mir manchmal eine Ahnung darüber, was Alkohol alles bewirken und zu welchen Eskalationen er führen kann.“

„Nicht mit Verboten arbeiten“

Sie trete nun als Koordinatorin an, bereits funktionierende Kooperationen mit Gemeinden und Regionen „nachhaltig zu stärken und auszubauen“, betont Matt, die in ihrer Freizeit gerne am Golfplatz oder „mit einem guten Buch“ neue Kraft tankt. „Einbinden statt bevormunden“, heißt die Devise der bisherigen Golfplatz-Geschäftsführerin. Beim Projekt „Kennidi“-Cocktailbar setze man ganz bewusst auf Alkoholprävention von Jugendlichen für Jugendliche. „Statt nur mit Verboten zu arbeiten, wollen wir positives Verhalten fördern und das Verantwortungsbewusstein der Jugend stärken.“

Erwachsene als Vorbilder

Und wie hält es die Koordinatorin selbst mit dem Thema Alkohol? „Ich vertrete keinesfalls die Abstinenzkultur. Ein Aperol-Spritzer im Sommer oder ein gutes Glas Wein zum Essen weiß ich durchaus zu schätzen“, betont Matt, für die freilich die guten Vorbilder eine große Rolle bei der Alkoholprävention spielen. „Natürlich ist das, was wir Erwachsenen der Jugend vorleben, wichtig. Das habe ich auch bei meinen Kindern so gehandhabt.“

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