Vorarlbergerin in Spanien: So hat Alice die schweren Unwetter erlebt

Die verheerenden Fluten in Spanien haben zahlreiche Todesopfer gefordert und Verwüstung in mehreren Regionen hinterlassen. Besonders betroffen sind Valencia und die umliegenden Gebiete. Alice lebt seit 2022 in Barcelona und spricht im Interview über ihre Eindrücke, die aktuelle Lage vor Ort und wie die Bevölkerung mit den Auswirkungen der Katastrophe umgeht.
"Das ganze Land ist betroffen und verärgert gegenüber der Regierung"
Barcelona blieb, im Gegensatz zu Valencia, von den schweren Unwettern weitgehend verschont. Die gebürtige Vorarlbergerin, die in Barcelona lebt, verfolgt die Entwicklungen über die spanischen Nachrichten: „Hier hat es geregnet, geblitzt und gedonnert, aber niemals in dem Ausmaß wie in Valencia.“

Die Situation sei sehr emotional für die Spanier, sagt Alice: „Das ganze Land ist betroffen und ziemlich verärgert gegenüber der Regierung. Die Benachrichtigung wurde sehr spät an die Bevölkerung geschickt, sodass keine Maßnahmen mehr getroffen werden konnten, um Schlimmeres zu vermeiden.“
Starker Regen für spanische Verhältnisse
Alice erhielt am Montag um etwa 10.20 Uhr eine Unwetterwarnung für Barcelona, direkt auf ihr Handy. „Kurz danach hat sich der Himmel zugezogen, es hat geblitzt und gedonnert und für spanische Verhältnisse stark geregnet. Als wir im Supermarkt waren, ist das Wasser schon von der Decke gekommen. Hier ist einfach nichts wirklich gut auf so etwas vorbereitet – die Gebäude sind nicht gut gebaut, die Straßen auch nicht. Ich wohne im sechsten Stock, und selbst bei mir hat es in die Wohnung geregnet, weil alles so schlecht abgedichtet ist. So viel Regen wie in letzter Zeit in Barcelona habe ich noch nie erlebt. Seit zwei bis drei Wochen ist es immer wieder regnerisch", erzählt die Wahl-Spanierin.

"Die Spanier helfen sich gegenseitig"
"Ich erlebe die Spanier als sehr hilfsbereit. Sie sind untereinander sehr stark vernetzt und helfen sich gegenseitig. Die Nachbarschaft ist sehr eng, hier schaut der eine auf den anderen – selbst in einer so großen Stadt. Auch ich habe von einem Bekannten eine Nachricht bekommen, dass ich ein paar Vorräte besorgen soll, denn die Leute hier sind definitiv nicht auf solche Extremwetter-Ereignisse eingestellt oder vorbereitet", meint Alice abschließend.


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(VOL.AT)