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Vorarlberger trägt erstes "totales" Kunstherz

Das erste "totale" Kunstherz schlägt in Innsbruck – und es gehört einem 56-jährigen Vorarlberger. Organtransplantationen: Ein langer Weg |

Am vergangenen Donnerstag wurde erstmals in Österreich an der Universitätsklinik für Herzchirurgie Innsbruck ein kommerziell verfügbares „total artificial heart“ (zur Gänze künstliches Herz) implantiert. Das CardioWest TAH sei derzeit weltweit das einzige kommerziell verfügbare total artificial heart.

Schwere Operation

Der 56-jährige Patient hatte Anfang Juli einen ausgedehnten Myocardinfarkt erlitten und war anschließend der Herzchirurgie Innsbruck zur Akut-Bypassoperation zugewiesen worden. Diese wurde am 5. Juli zwar erfolgreich durchgeführt, allerdings war der Herzmuskelschaden bereits so ausgedehnt, dass postoperativ die intensivmedizinische Stabilisierung nicht mehr möglich war. In einem viereinhalbstündigen Eingriff haben die Herzspezialisten Dr. Daniel Höfer und Prof. Dr. Herwig Antretter unter Leitung von Prof. Dr. Günther Laufer das schwerst geschädigte, funktionsuntüchtige Herz des Patienten entfernt und das Kunstherz implantiert. Unterstützt wurde der komplizierte Eingriff unter anderem auch von Dr. Latif Arusoglu, der eigens aus Bad Oeynhausen eingeflogen wurde. Die deutsche Klinik in Bad Oeynhausen gilt in Europa als das Zentrum mit der größten Kunstherz-Erfahrung.

Hoffnung für Patienten

Derzeit wird der Patient vom Team rund um Prof. Dr. Raimund Margreiter an der Intensivstation der Transplantationschirurgie betreut. „Dem Patienten geht es den Umständen entsprechend gut“, sagt Chirurg Dr. Daniel Höfer, „sein Zustand ist stabil.“ Operationen, in denen ‚totale‘ Kunstherzen implantiert werden, sind weltweit relativ selten. Dr. Höfer ist zuversichtlich, dass derartige Eingriffe auch in Zukunft an der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Innsbruck durchgeführt werden.

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