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Vorarlberger Medienhaus dankt Lesern

"Weil unsere Familie beim Trennen unschlagbar ist", bringt der Dornbirner Kurt Berlinger die Zeitungen aus dem Medienhaus regelmäßig in die Sammelbox zurück. Alle Standorte

Und Bärbel Müller tut dies ebenfalls einmal pro Woche: “Es ist ganz toll, dass der Hersteller die Druckprodukte zurücknimmt und die Container entlastet.”

Tausende Leser halten seit mehr als zehn Jahren den Zeitungskreislauf “in Schwung”. Das Medienhaus hat diese Eigeninitiative im Juli 1992 gestartet und damit einen Schritt in die Recyclingzukunft vorweggenommen. Durch die sortenreine Trennung in einem eigenen Sammelsystem mit rund 300 Boxen, die auf dem Weg zu täglichen Besorgungen platziert sind, sparte sich die öffentliche Hand bisher rund 1,09 Millionen Euro und werden zusätzliche Straßenkilometer vermieden. “Kraut und Rüben” aus Altpapier in den Containern verursachen Entsorgungskosten: Die Gemeinden berappen derzeit rund 43 Euro pro Tonne, die den Haushalten in der Abfallgrundgebühr verrechnet wird.


Schlaue Sprüche

Das Medienhaus hat im Februar ein Gewinnspiel durchgeführt. Mehr als 1000 Leser nahmen teil, zahlreiche notierten auch den Grund, warum sie die Zeitungen in die Box zurückbringen. “In die Altpapiercontainer wird alles hineingeschmissen. Es ist doch schade um das teure Zeitungspapier”, sagt die 57-jährige Hausfrau Bärbel Müller. Ob die Mamma Vorbildwirkung auslöst? Ihre Söhne werden die Sammelboxen genauso nutzen, ist sie überzeugt.

“Herz täte mir weh”

Ingeborg Penterling, 70, lebt zwar allein im Haushalt, sie nimmt die gelesenen Zeitungen samt Beilagen aber täglich mit zum Einkauf. Beim Sutterlüty-Markt in Dornbirn steht eine Zeitungssammelbox, und in dieses Geschäft gehe sie ohnehin immer. “Es täte mir das Herz weh, wenn ich die Zeitungen in den Container werfen müsste. Die Wertstoffplätze schauen zum Teil wild aus und sind total verdreckt.”

Sauberes Umfeld

Wie wichtig das saubere Umfeld ist, weiß auch Mag.Jürgen Sutterlüty, der mit “Retourette”, den eigenen Trenninseln in den Märkten, die Idee des Medienhauses ebenfalls umgesetzt hat. “Die Wertschöpfungskette endet nicht beim Verbraucher, sondern geht bis zur Wiederverwertung. Sutterlüty hat bekanntlich für das Gewinnspiel 1000 Einkaufsgutscheine spendiert. “Als heimisches Unternehmen wollen wir einfach einen Beitrag leisten, damit das Land eine hohe Umweltqualität hat. “Retourette” habe “gigantische Zuwächse. Wir beschäftigen inzwischen je zwei Leute mit der Abwicklung. Dieser Service ist für die Kunden gratis.”


Was hineingehört:
Alle Druckprodukte, die Austräger des Medienhauses in die Haushalte bringen (auch Beilagen, Prospekte, andere Tageszeitungen), gut geschlichtet. Keinesfalls sollten in der Box Schnüre aller Art, Verbundmaterialien, Folien und anderes Plastik landen. Verschiedene Zeitungen sind geklammert. ,,Klammern gelten nicht als Störstoff”, so Herbert Unterkircher und Wieland Hofer von Häusle & Hofer

Sammelbox:
Die Leser nehmen die Altzeitungen bei ihren täglichen Besorgungen einfach mit und bringen sie in die Sammelbox des Medienhauses, die hauptsächlich bei Lebensmittelgeschäften und Kiosken platziert sind.

Keine Leerfahrten:
Die Auslieferfahrzeuge im Auftrag des Medienhauses nehmen die gesammelten Druckprodukte jede Nacht mit, wenn sie die neuen Zeitungen an die Austräger übergeben. Dadurch können jährlich rund 400.000, zuvor leer gefahrene Kilometer genutzt werden.

Sichtsortierung:
Im Druckzentrum des Medienhauses in Schwarzach wird das Papier in einen Presscontainer befördert, den das Altstoff-Unternehmen “Häusle & Hofer” abholt. Bei Hofer in Lustenau wird es nach einer Sichtsortierung in Waggons verladen und auf der Schiene in die Papierfabrik befördert. Altzeitungen sind hier Rohstoff für die Herstellung von neuem Zeitungsdruckpapier.

Hier finden Sie die 300 Standorte der Zeitungssammelboxen: Alle Standorte

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