Vorarlberg will Verbesserung der Gewässerökologie vorantreiben

Die Flüsse und Seen hätten überwiegend eine gute bis sehr gute Wasserqualität, in Hinblick auf den Lebensraum bestehe jedoch Nachholbedarf, so Vorarlbergs Wasserwirtschafts-Landesrat Dieter Egger (F) zum Start der Öffentlichkeitsbeteiligung am Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP).
Es sei erfreulich, dass sich mit dem NGP der Renaturierungsfonds nach Vorarlberger Muster auch auf Bundesebene durchgesetzt habe, so Egger. Bisher förderte der Bund keine reinen Renaturierungen, was für die Bemühungen Vorarlbergs um eine Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer ein “begrenzendes Faktum” darstellte. Nun könnten Maßnahmen mit bis zu 60 Prozent Bundesmitteln subventioniert werden, mit der Landesförderung verbleibe für die Gemeinden ein Finanzierungsanteil von zehn Prozent, verkündete Egger.
Von den insgesamt 932 Kilometern Fließgewässer in Vorarlberg sind 41 Prozent in einem ökologisch sehr guten oder gutem Zustand. Bei 26 Prozent gebe es definitiv Handlungsbedarf. An zehn Flussabschnitten im Land wolle man Ufer neu strukturieren und Abstürze im Flussniveau zu Rampen umbauen, um Fischen die Durchgängigkeit zu erleichtern, erläuterte Egger. Bei 29 Prozent der Flusskilometer wurde der Zustand als “mäßig” eingestuft. Diese Bewertung könne sich aber noch verbessern, weil etwa Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen von Hochwasserschutzprojekten ihre Auswirkungen erst noch entfalteten, so der Landesrat.
Bei den Maßnahmen nicht berücksichtigt ist der Rhein, obwohl dessen ökologischer Zustand schlecht ist. Der Rhein müsse als internationales Gewässer gesondert betrachtet werden. “Die Internationale Rheinregulierung befasst sich mit einem verbesserten Hochwasserschutz, bei diesen Gesprächen wird auch der ökologische Aspekt berücksichtigt”, so Egger.