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Vorarlberg ist ein Vorzeigebeispiel

Lutzkraftwerke – Ergebnis der Einigkeit in der Energie- und Umweltpolitik.

Beinahe verborgen im Großen Walsertal liegt der Speicher Raggal. Hier wird das Wasser der Lutz und des Marulbaches gefasst und seit Jahrzehnten zur Gewinnung sauberer Ökoenergie genutzt. Eine dreiteilige Serie beleuchtet die energiewirtschaftlichen Hintergründe und zeigt, von der Stromerzeugung bis zur Sedimentbewirtschaftung, was alles nötig ist, um Tausende Haushalte in Vorarlberg mit Strom aus Wasserkraft zu versorgen.

Vorarlberg ist im Bereich Energiewirtschaft als Bundesland ein Vorzeigebeispiel dafür, wie unterschiedliche Interessen und Anforderungen im Konsens unter einen Hut gebracht werden können. So zeigen auch aktuellste Initiativen des Landtags zum Ausbau der Wasserkraft eines ganz deutlich: Alle politischen Farben und Fraktionen demonstrieren in Sachen Energie- und Umweltpolitik ihre Einigkeit. Die Kraft des Wassers muss und darf in einem sinnvollen Ausmaß genutzt werden, damit auch zukünftige Generationen von der Energiewende profitieren können. Ein besonderes Beispiel sind die beiden Kraftwerke am Unterlauf der Lutz – Lutz Oberstufe und Lutz Unterstufe, die das Wasser des Wildbaches zur Energiegewinnung nutzen. Das Kraftwerk Lutz Oberstufe wurde 1967 das erste Mal in Betrieb genommen und versorgt seit dieser Zeit tausende Haushalte mit sauberem Strom aus Wasserkraft.

Speicherbewirtschaftung

Für den reibungslosen Betrieb einer solchen Kraftwerksanlage müssen alle funktionsrelevanten Teile regelmäßig gewartet und auf ihre sichere Funktion überprüft werden. Der Speicher Raggal muss zu diesem Zweck einmal in 10 Jahren abgesenkt werden – so die Vorgabe der Behörden. Der malerisch eingebettete Stausee ist seit 1967 einerseits idyllisches Naherholungsgebiet und andererseits wertvoller Energiespeicher. Auch für den Hochwasserschutz übernimmt die Speicherbewirtschaftung eine wertvolle Funktion. Zu Zeiten der Schneeschmelzphase und bei Stark­regenfällen transportiert die Lutz vermehrt Sedimente, die sich im Laufe der Zeit im Speicher ablagern. Aus diesem Grund besteht bereits seit Mitte der Achtziger eine Baggeranlage, mit deren Hilfe jedes Frühjahr die Ablagerungen, die funktionsrelevante Abflüsse verlegen können, wieder abgetragen werden.

Moderne Schwimmbaggeranlage

Der alte Schwimmbagger, der über Jahrzehnte erfolgreich im Einsatz war, wurde 2018 durch ein modernes und leistungsfähigeres System ersetzt. Dieses wurde eigens für den Einsatz im Speicher Raggal konstruiert und ist mit vielen speziellen Ausrüstungen am letzten Stand der Technik versehen – nicht zuletzt erinnert das Cockpit mehr an den Arbeitsplatz eines Hubschrauberpiloten. Die moderne Maschine wird von speziell geschulten Mitarbeitern gesteuert. Die rein elektrische Antriebsweise des Baggers sorgt dabei für niedrigste Lärmemissionen. Um eine für Umwelt- und Energieversorgung nachhaltige Maßnahme umzusetzen, musste die gesamthafte Sedimentdurchgängigkeit hergestellt werden. Daher lag die größte Herausforderung im richtigen Anlagendesign, denn: jedes zu Tage geförderte Material, das die Lutz mit sich bringt, muss auch verarbeitet werden können. Die neue Baggeranlage ermöglichte es im Jahr 2019 erstmals, den Staumauergrundablasseinlauf zielgenau und nahezu vollständig von Sedimenten und grobem Geschiebe zu räumen.

Sechs Wochen dauert der Bagger­einsatz im Frühjahr. Angesetzt ist er terminlich mit dem Einsetzen der Schneeschmelze, wenn die Zuflüsse bereits erhöht sind und besonders viele Sedimente transportieren. Nach Abschluss der Arbeiten für 2021 sind die Vorbereitungen für eine zehnjährige Speicherentleerung, wie sie vonseiten der Behörden vorgesehen sind, beinahe abgeschlossen. Die Absenkung selbst findet voraussichtlich im Juni statt und ist für die Verantwortlichen der illwerke vkw ein umfangreiches Projekt, bei dem zahlreiche Maßnahmen unternommen werden, um die Auswirkungen auf die Natur auf ein Minimum zu reduzieren. Wie das geht, darüber berichten wir im finalen Teil der Serie.

„Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der Vorarlberger Nachrichten mit Unterstützung der illwerke vkw.

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