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Vorarlberg: Autozulieferer holt Forschung & Entwicklung nach Kennelbach

Faurecia Angell-Demmel in Kennelbach erweitert den Standort.
Faurecia Angell-Demmel in Kennelbach erweitert den Standort. ©VN/Steurer
Der französische Automobilzuliefer-Konzern Faurecia mit Stammsitz in Nanterre bei Paris hat sein österreichisches Werk Faurecia Angell-Demmel in Kennelbach mit zusätzlichen Aufgaben betraut.

Nachdem das Werk bis Anfang 2018 als reiner Produktionsstandort betrieben wurde, hat man im Zuge der Schließung des Faurecia-Werkes in Lindau (D) neben großen Teilen der dortigen Produktion jetzt auch die Bereiche Forschung & Entwicklung nach Vorarlberg übersiedelt. Das erklärte ein Unternehmenssprecher auf wpa-Anfrage. Zudem sei jetzt auch ein integriertes Pilotwerk für die Erprobung neuer Prozesse und Produkte in Kennelbach vorgesehen.

Zierleisten und Dekor

Das Werk Kennelbach gehört seit 2011 zu Faurecia. Damals wurde der Automobilzulieferer Angell-Demmel übernommen. Der Standort ist dem Faurecia-Geschäftsbereich Interieurs (FIS) zugeordnet und dort dem Bereich Automotive Decoration. Es werden Zierleisten und Dekorelemente für Instrumententafeln, Mittelkonsolen und Türverkleidungen produziert. Das Innendekor – etwa aus Aluminium – wird an diverse Premium-Automobilhersteller geliefert.

Durch die räumliche Nähe zu Forschung & Entwicklung sei es jetzt in Kennelbach möglich, innovative Oberflächen und Produkte schnell und effizient zu entwickeln und den Kunden die dazugehörigen Produktionsprozesse in einer professionellen Umgebung zu demonstrieren, so der Faurecia-Sprecher. Nähere Angaben zum damit verbundenen Investitionsvolumen wolle man zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.

37 neue Arbeitsplätze

Bei der BH Bregenz war zuletzt ein gewerbebehördliches Betriebsanlagengenehmigungsverfahren am Laufen, wo es insbesondere um das geplante Pilotwerk am Standort Kennelbach geht. Vorgesehen sind dafür spezielle Lagerräume, Labore, Messräume und Bereiche für den Prototypenbau. Dazu kommen Bereiche für Schleifen, Polieren, Lackieren und Gießen sowie Qualitätsprüfungen. Hierzu werden neue Maschinen wie Exzenterpressen, hydraulische Pressen, Platinenlader, UV-Trockner und Klebeanlagen sowie ein Werkzeugkran aufgestellt. Im Antrag an die BH Bregenz ist die Rede von 37 neuen, ständigen Arbeitsplätzen.

Mehr als 240 Mitarbeiter

Nach Angaben von Faurecia Angell-Demmel werden in Kennelbach derzeit 237 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 2017 waren es noch 50. Durch die Verlagerung des Werkes von Lindau nach Vorarlberg habe sich der Standort vergrößert und zwar schneller, als ursprünglich geplant. Die meisten der neuen Stellen seien mit Mitarbeitern aus Lindau besetzt worden. Allein im zweiten Halbjahr 2018 habe man 22 Leasing-Kräfte von Faurecia übernommen. Gleichzeitig laufe die Suche nach neuen Mitarbeitern, etwa nach Schichtleitern für die Produktion oder nach Mitarbeitern für die Innovationsabteilung.

Das Werk Kennelbach habe durch die Vergrößerung der Produktion, der Ansiedlung des F&E-Bereiches sowie dem Aufbau des Pilotwerkes starke Strukturen erhalten. Gleichzeitig investiere man in die Digitalisierung des Standortes, um weiterhin wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert agieren zu können, so der Sprecher.

17,5 Milliarden Euro Umsatz

Der Faurecia-Konzern hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 17,5 Milliarden Euro erzielt. Das Nettoergebnis betrug über 700 Millionen Euro. Die Firmengruppe wurde 1997 gegründet und zählt derzeit rund 300 Standorte weltweit, darunter 35 F&E-Zentren. Insgesamt werden etwa 115.000 Mitarbeiter beschäftigt. Faurecia ist in den drei Geschäftsbereichen Seating, Interieurs und Clean Mobility tätig.

(red)

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