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Vor Waldbränden auf der Flucht

Die verheerendsten Waldbrände seit einen halben Jahrhundert in der kanadischen Pazifikprovinz British Columbia haben rund 10.000 Menschen in die Flucht getrieben.

Mindestens 85 Häuser wurden am Wochenende im Großraum Kamloops von den Flammen zerstört. Die Brände breiteten sich dort bis zum Sonntag auf rund 100 Quadratkilometer aus. Die Provinzregierung rief zunächst in der betroffenen Region den Notstand aus, am Samstag wurde der Notstand auf die gesamte Provinz ausgeweitet.

Regierungschef Gordon Campbell sprach von der schlimmsten Lage seit 50 Jahren, der Wald sei vermutlich noch nie so trocken gewesen wie in diesem Sommer. Provinzweit wurden 353 Waldbrände gemeldet, von denen nach Schätzungen der Forstbehörde etwa die Hälfte von Menschen verursacht wurde.

In dem von Indianern bewohnten Dorf Louis Creek verbrannten 60 Wohnhäuser und eine Sägemühle, in der nahe gelegenen Stadt Barriere gingen 25 Häuser in Flammen auf. Das Feuer wurde am Mittwoch offenbar von einer achtlos weggeworfenen Zigarette ausgelöst, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Die Stromversorgung brach in einigen Gebieten zusammen, eine Fernstraße sowie Zugverbindungen mussten gesperrt werden. Feuerwehrleute aus anderen kanadischen Provinzen und den USA eilten ihren Kollegen in British Columbia zu Hilfe.

Ein weiterer Großbrand tobt weiter westlich am Chilko Lake. Dieses Feuer breitete sich auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern aus. Zudem kämpfen Feuerwehrleute gegen Brände im Süden der benachbarten Provinz Alberta.

Aus der Ortschaft Crowsnest Pass in den Rocky Mountains wurden am Samstag 1.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Hunderte weitere Einwohner beider Provinzen mussten sich auf die Evakuierung ihrer Wohnorte vorbereiten.

Das heiße, trockene Wetter sowie kräftige Winde werden für die rasche Ausbreitung der Feuer verantwortlich gemacht. Bis mindestens Dienstag wird keine Wetteränderung erwartet.

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