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Von US-Behörden misshandelt

Der US-Taliban-Kämpfer John Walker Lindh ist nach Angaben seiner Anwälte während seiner Gefangenschaft von den US-Behörden misshandelt worden.

Walker sei in einem abgedunkelten Raum verhört und nur „kärglich ernährt“ worden, zitiert die „Los Angeles Times“ (Samstagsausgabe) aus Gerichtsdokumenten, die dem zuständigen Bundesgericht in Alexandria im US-Staat Virginia vorgelegt wurden. Zudem habe der Angeklagte lediglich ein „Mindestmaß an medizinischer Versorgung“ erhalten. Walker habe nur mit den Agenten der US-Bundespolizei zusammengearbeitet, weil er auf ein Ende seiner schlechten Behandlung gehofft habe, heißt es in dem Bericht weiter.

Vor einer Woche hatten die Anwälte erklärt, dass der US-Taliban nach den Anschlägen vom 11. September die Reihen der radikalislamischen Milizen verlassen wollte. Aus Angst um sein Leben sei er jedoch in Afghanistan geblieben. Walker war nach der blutig niedergeschlagenen Gefängnisrevolte bei Mazar-i-Sharif im November in die Hände der US-Truppen gelangt und wurde wochenlang auf einem US-Kriegsschiff festgehalten, bevor er in die USA gebracht wurde. In Alexandria ist er unter anderem wegen Unterstützung terroristischer Organisationen und Verschwörung zur Ermordung von US-Staatsbürgern angeklagt. Ihm droht lebenslange Haft.

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