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Von Jubel umhüllt: Herbert Grönemeyer in der Wiener Stadthalle

Herbert Grönemeyers Auftritt in der Wiener Stadthalle sorgte für Begeisterung.
Herbert Grönemeyers Auftritt in der Wiener Stadthalle sorgte für Begeisterung. ©APA/Hans Punz
Am Freitagabend fand ein Konzert von Herbert Grönemeyer in der Wiener Stadthalle statt. Vom begeisterten Publikum wurde ihm ohrenbetäubende Begeisterung für die sensationelle Show entgegengebracht.

Während seines Konzerts in der Wiener Stadthalle am Freitag erzählte Herbert Grönemeyer, dass sich das Feedback des Publikums bei seinem ersten Auftritt in der österreichischen Hauptstadt vor rund 35 Jahren auf ein “Herbert, bist leiwand!” beschränkt habe. Diesmal schlug ihm allerdings frenetische, ohrenbetäubende Begeisterung für eine sensationelle Show entgegen.

Hüftenschwung in Wien: Grönemeyer bewies Auftrittsfreude

Bereits mit dem Opener “Sekundenglück” vom aktuellen Album “Tumult” gewann der Westfale das Publikum für sich: Es wurde sofort mitgesungen, mitgetanzt und mitgeklatscht. So euphorisch konnte man das Wiener Publikum selten erleben. Sowohl das neue Material wie “Bist Du da”, “Taufrisch” und “Der Held” als auch die Klassiker “Alkohol” und “Musik nur, wenn sie laut ist” wurden leidenschaftlich bejubelt. Die Knaller “Bochum”, “Männer”, “Was soll das” und “Vollmond” wurden in einem Medley Schlag auf Schlag präsentiert. “Doppelherz” trug “Grölemeyer” zusammen mit dem türkischstämmige Rapper “BRKN” aus Berlin-Kreuzberg vor, der auch als Vorband fungierte.

Grönemeyer bewies abermals seine Auftrittsfreude: Der 62-jährige ließ beim Tanzen die Hüften kreisen und überzeugte mit einer bemerkenswerten Stimmgewalt, wobei seine berühmt-berüchtigten Stakkatos und Kopfstimmenpartien nicht fehlen durften. Wie gewöhnlich verstand man zwar nur die Hälfte der Liedtexte, aber die kannte das Publikum sowieso auswendig. Nebenbei absolvierte er während des gut dreistündigen Konzerts mit drei Zugaben auch noch einen gefühlten Halbmarathon auf der Bühne. Dabei blieb er immer gelassen, mit einem lockeren Spruch auf den Lippen und ordentlich Selbstironie.

Konzert von Herbert Grönemeyer: Emotionale Achterbahnfahrt in Wien

Der großartigste Aspekt des Konzert war jedoch die emotionale Achterbahnfahrt, auf die der Lieblingspiefke sein Publikum mitnahm: Zu Partykrachern wie “Zeit, dass sich was dreht” sang das Publikum zweistimmig mit und feierte tanzend im Konfettiregen. Zu Liebesliedern wie “Halt mich” umarmten sich unzählige Paare und Trauerballaden wie “Der Weg” ließen im Lichtermeer der Handys sicher auch die eine oder andere Träne rollen. “Das toppt alles bisher Dagewesene”, antwortete Grönemeyer auf den anhaltenden lautstarken Dank des Publikums.

Die Bühnenshow unterstrich gekonnt diese unterschiedlichen Stimmungen. Mal saß Grönemeyer allein im Scheinwerferlicht am Piano, mal bauten die Spots und LED-Wände Lichtkathedralen für ihn und seine achtköpfige Band, oder verwandelten die Stadthalle in eine riesige Disco.

Frenetische Zustimmung erhielt Grönemeyer auch für seine politischen Aussagen zwischen den Liedern. “Wir drohen als Gesellschaft auseinanderzubrechen”, mahnte er und forderte, “klar Stellung gegen Rassismus und Ausgrenzung” zu beziehen. Man müsse “lange und ruhig” dagegen ankämpfen, bis “die Rechten die Lust verlieren” und dürfe sich “keinen Millimeter nach rechts” bewegen.

“Ich hab Dich lieb”: Singende Halle und lauter Jubel

Ein weiteres Highlight des Abends war das Stück “Ich hab Dich lieb”, das von der ganzen Halle laut mitgesungen wurde. Laut Grönemeyer sei das Lied aufgrund einer Verwechslung in Österreich so beliebt. Seine Aussage, dass es darum auch ausschließlich in Österreich live aufgeführt werde, erntete lauten Jubel. Nach diesem emotional und körperlich intensiven Konzert dürften sich bereits jetzt alle Besucher auf den nächsten Besuch aus Bochum freuen.

Weitere Termine von der Herbert Grönemeyer Arena Tour 2019:

  • 30. März Stadthalle Gra
  • 12. September Wiener Stadthalle
  • 13. September Planai-Stadion Schladming

(APA/Red)

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