Offen gesagt, waren wir vom Umfang des Einsatzes und der Ernsthaftigkeit überrascht, sagte der stellvertretende Hisbollah-Führer Naim Kassem der Zeitung an-Nahar vom Samstag.
Wir haben erwartet, dass Israel maximal für einen oder zwei Tage mit Bombardierungen antwortet, mit eingeschränkten Angriffen auf spezielle Ziele. Entsprechend habe die Hisbollah auch nur mit einigen wenigen Schäden gerechnet.
Israel hatte nach der Entführung zweier seiner Soldaten am 12. Juli durch Hisbollah-Anhänger über einen Monat hinweg den Libanon bombardiert. Dabei starben mehr als 1200 Menschen, überwiegend Zivilisten. Knapp eine Million Menschen wurden obdachlos, die Schäden betragen wohl mehrere Milliarden Dollar.
Israel sei nach seiner Meinung eigentlich gar nicht bereit gewesen für einen solchen Schlag, sagte Kassem. Tatsächlich hätten sie noch zwei oder drei Monate mehr Zeit zur Vorbereitung gebraucht, aber der Druck der USA und Israels Wunsch nach einem Erfolg haben sie dazu gebracht, eilig in den Krieg zu ziehen.