AA

Von der Funkenhexe zum Sündensack

Der erste Sündenschein wird von den Organsiatoren in den Sündensack eingeworfen.
Der erste Sündenschein wird von den Organsiatoren in den Sündensack eingeworfen. ©ME
Präsentation: Sündensack

Hittisau. Der Funken ist ein alter Brauch in Vorarlberg. Das Funkenabbrennen gilt als Abschluss des Winters und gleichzeitig als Beginn des Frühlings. Einen Funken der anderen Art gibt es dieses Jahr in Hittisau. Statt einer Funkenhexe soll ein Sündensack verbrannt werden. “Beim Verbrennen der Funkenhexe wird man unweigerlich an die gewaltsamen Frauenmorde der Hexenverbrennungen erinnert”, erläutert Herbert Galehr.

Sündensack
Aus dieser Überlegung heraus entwickelte der “ritterORDEN der musischen Tonsurkrähe” die Idee, die Funkenhexe durch einen Sündensack zu ersetzen. In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Claudia Mang wurde das Experiment umgesetzt. “Meine Skulptur der Verwandlung nimmt das Schlechte, Dunkle und Alte des Winters in sich auf. Durch das Feuer wandeln sich die negativen Inhalte in Helligkeit, neues Leben und Freude”, so Mang. Diese Symbolik wird nach dem Abbrennen der Skulptur durch eine 3 bis 5 Meter hohe blaue Stichflamme unterstrichen.

Sündenscheine
Damit die Öffentlichkeit an dem Ritus teilnehmen kann, wird der Sündensack aus einem Weidengeflecht und Maiskolbenblättern im Tourismusbüro Hittisau aufgehängt. Dort werden auch Sündenscheine zur Verfügung gestellt, auf welche persönliche Wünsche, Träume, Hoffnungen oder auch Sünden geschrieben werden können. Diese Sündenscheine können in die “Skulptur der Verwandlung” geworfen werden.

Am Funkensonntag wird der gefüllte Sündensack mit Musikbegleitung im Dorfzentrum von Hittisau verbrannt. Josef Wehinger vom “ritterORDEN der musischen Tonsurkrähe” freut sich über die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Hittisau, die den Funkenbau übernimmt. ME

  • VIENNA.AT
  • Hittisau
  • Von der Funkenhexe zum Sündensack
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen