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Von der Alpe in die Wüste

©VMH/ Martina Zudrell
Schwarzenberg - Für den Senn Chris­tian Troy ging auf der Alpe Brongen ein schöner Sommer zu Ende.

Erleichtert, aber auch mit ein wenig Wehmut und schönen Erinnerungen an einen tollen Alpsommer kehrte der 22-jährige Senn Christian Troy beim Alpabtrieb nach Schwarzenberg ins Tal zurück. 330 Laibe Alpkäse, Hunderte Kilogramm Butter und unzählige Stück Ziegenkäse stellte der Jung­senn in den vergangenen Monaten auf der Alpe Brongen auf Egger Gemeindegebiet her. Mit seinem Käse nimmt er auch an der heutigen Käseprämierung beim Alpmarkt in Schwarzenberg teil.

Kontrast zur Einöde

“Langweilig wurde mir diesen Sommer nie. Es waren immer viele Kinder da, die einen auf Trab hielten und Arbeit gab es auch genug”, antwortet der junge Senn auf die Frage ob einem so jungen Kerl auf einer Alpe nicht zu langweilig ist. Manchmal gönnte aber auch er sich eine Auszeit und fuhr am Abend nach Hause um sich im Internet über das Geschehen im Tal zu informieren und seine Mails zu beantworten. Die Käseproduktion war jedoch schon immer Teil seines Lebens. Denn sowohl sein Opa als auch sein Onkel waren als Senn tätig. “Des Sennerei-Gen liegt bei uns in der Familie”, schmunzelt er. So war für den Bregenzerwälder schon immer klar, dass auch er diesen Berufsweg einschlagen würde. „Nach der Landwirtschaftsschule habe er die Ausbildung zum Käserei- und Molkereifachmann gemacht“, berichtet Troy aus seinem Lebenslauf. Einen spannenden Abschnitt, der sich auch in seinem zukünftigen Lebenslauf positiv niederschlagen wird, steht dem ältesten von vier Geschwistern noch bevor: “Am 25. September fliege ich in den Wüstenstaat Jordanien um in einer neuen Sennerei zu versuchen, aus Kamelmilch Käse herzustellen und die jordanischen Mitarbeiter in die Käserei einzuführen.” Um sich vor Ort ein wenig zurechtzufinden, studiert der Senn, der auch Obmann der Jungbauernschaft ist, Bücher über das Land sowie die Kultur und hat auch seine Englischkenntnisse aus der Schule aufgefrischt. “Ich bin schon sehr gespannt was mich und Manuel Metzler dort erwartet. Doch trotz einiger Bedenken musste ich diese Chance nutzen, denn ein solches Angebot bekommt man einmal und nie wieder”, hofft der Wälder auf eine spannende Zeit in Vorderasien.

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