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Von Amoklauf bis Verkehrsunfall: Samariterbund trainiert für Ernstfälle

Freitag und Samstag wird trainiert.
Freitag und Samstag wird trainiert. ©APA/SAMARITERBUND
Freitag und Samstag trainieren die Samariterbund-Organisationen aus mehreren europäischen Ländern in Mörbisch. Die Szenarien reichen vom Amoklauf bis hin zum Verkehrsunfall.

Schüsse, Hilfeschreie und anrückende Spezialkräfte - der Rettungseinsatz bei einem Amoklauf ist eines von sechs Szenarien, die Samariterbund-Organisationen aus mehreren europäischen Ländern am Freitag und Samstag im Burgenland trainieren. Das "SAM.I-Rescue Camp" findet bereits zum zweiten Mal in Mörbisch statt.

Übungen beim Samariterbund: Die Szenarien

Auf sechs Teams, bestehend aus insgesamt rund 50 Personen, warten im Lauf der Übung mehrere Herausforderungen: Neben der Hilfeleistung beim Amoklauf-Szenario gilt es weiters, Verletzte eines Arbeitsunfalls zu versorgen. Auch einen Verkehrsunfall samt beschädigter Starkstromleitung sowie die medizinische Behandlung abgestürzter Paragleiter müssen die Teilnehmer bewältigen.

Im Rahmen des Rescue Camps wird heuer ein Jubiläum gefeiert: Vor 25 Jahren erfolgte der Zusammenschluss von Samariterorganisationen aus mehreren Staaten, darunter Österreich, zu "Samaritan International" (SAM.I). "Der Rettungsdienst ist das Herzstück des Samariterbundes", sagten ASBÖ-Bundesgeschäftsführer und SAM.I-Vizepräsident Reinhard Hundsmüller in Mörbisch vor Journalisten. In den vergangenen Jahren habe man sich massiv weiterentwickelt im Hinblick auf die Bereiche Soziales, Hilfe und Obdachlosigkeit sowie Flüchtlingshilfe.

ASBÖ mittlerweile zweitgrößte Rettungsorganisation

Der Arbeitersamariterbund Österreich (ASBÖ) sei mittlerweile die zweitgrößte Rettungs- und Hilfsorganisation. Nach der geplanten Errichtung eines Pflegeheimes in Niederösterreich werde man flächendeckend in Österreich mit 35 Heimen präsent sein. Der Samariterbund habe inzwischen mehr als 200.000 Mitglieder sowie über 10.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter. Dazu kämen 500 Rettungsfahrzeuge und 1.000 Pflegebetten.

Im Ernstfall habe die eigene Sicherheit und der Schutz der Betroffenen für die Einsatzkräfte oberste Priorität, beschrieb Jürgen Grassl, Ausbildungsleiter beim Samariterbund Österreich, die Vorgangsweise bei einem Amoklauf-Szenario. Kommunikation und die taktische Abstimmung mit den Einsatzkräften der Polizei sei sehr wichtig. Erst, wenn die Sicherheit gegeben sei, könne mit der Individualversorgung und der notfallmedizinische Betreuung durch die Rettungsdienste begonnen werden.

Auch Polizei bei Übungen beteiligt

An der Übung in Mörbisch ist auch die Einsatzeinheit Burgenland der Polizei beteiligt. "Bei Schuss- und Stichverletzungen braucht man in erster Line einmal sehr viel Erfahrung, sehr viel gute Ausbildung, damit man das richtig einschätzen kann", erläuterte Grassl.

Die Blutstillung habe oberste Priorität. Außerdem gelte es, sicherzustellen, dass ein freier Atemweg gewährleistet sei. "Gegebenenfalls wird die Atmung unterstützt." Dann werde der Patient transportfähig gemacht und ohne Zeitverzögerung in eine geeignete Klinik gebracht. Mit der Gabe von Medikamenten und Infusionen werde an Ort und Stelle, spätestens aber im Rettungswagen begonnen.

Bewertet werden im Lauf der Übung bei den Teilnehmern die eigene Sicherheit sowie die Kommunikation im Team und mit den anderen Einsatzorganisationen. "Besonders schauen wir auch auf den Ablauf der Untersuchung", so Grassl. Die Zeit sei dabei ein sehr wichtiger Faktor. Insbesondere innere Verletzungen könne man nur im Spital adäquat behandeln. Deshalb dürfe man am Notfallort keine Zeit verlieren und müsse möglichst nach den Basismaßnahmen den Transport, der je nach Lage auch auf dem Luftweg erfolge, einleiten.

(APA/Red)

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