Gerade im Zeitalter des Einwegrasierers zeugt die Beherrschung der Kunst des Rasierens mit dem Messer von Eleganz und bewusster Körperpflege, sagt Ernst Siebeneicher-Hellwig, Produktmanager Messer, von der Traditionsfirma DICK aus Metten.
Schon seit der Antike rasieren sich Männer mit Klingen verschiedener Art. Rasierschaber aus Stein sind bereits aus dem 6. Jahrhundert vor Christus bekannt. Mit der Entwicklung fortschrittlicher Metallverarbeitung wurden aus den Schabern Keile aus Bronze, Kupfer oder Gold. Moderne Rasiermesser unterscheiden sich davon hauptsächlich durch den Hohlschliff, der ein sehr dünnes Ausschleifen der Klinge und damit die sprichwörtliche Schärfe des Rasiermessers ermöglicht. Ein Beispiel für ein hochwertiges Rasiermesser aus Karbonstahl ist das Ailes dArgent der französischen Messerschmiede Thiers Issard.
Bis zur Erfindung des Sicherheitsrasierers Mitte des 19. Jahrhunderts stellte das Rasiermesser das fortschrittlichste Werkzeug zur Beseitigung der Barthaare dar. Auch heute noch gibt es, neben den Sammlern, viele Liebhaber, die sich der Rasur mit dem Messer verschrieben haben, denn die Klinge eines Rasiermessers greift die Barthaare sehr tief und sorgt so für eine besonders gründliche Rasur. Dabei kommt es, neben der richtigen Technik, auf ein hochwertiges Messer an. Ideal für Einsteiger ist etwa das Le Dandy der französischen Klingenschmiede Sabatier.
Männer, die sich jahrelang elektrisch oder mit herkömmlichen Wegwerfklingen rasiert haben, sollten bevor sie zum Rasiermesser greifen erst einmal üben. Der Umgang mit der scharfen Klinge will gelernt sein. Die Kurse Nassrasur mit dem Messer und komplementär Schärfen von Rasiermessern vermitteln das nötige Know-how.